Hab und Gut sind abgesoffen
Autor: Katharina Prengel
, Donnerstag, 21. Juli 2011
In der Bahnhofsstraße ist kein Haus verschont geblieben. "Man konnte das Wasser immer näher kommen sehen. So etwas kennt man normalerweise nur aus dem Fernsehen", erzählt Maria Mönius. Die 45-Jährige wohnt mit ihrem Ehemann, zwei Kindern und ihren Eltern in Kirchehrenbach.
Als das Hochwasser die Auffahrt erreichte, schaffte sie es nur noch, bei den Gefriertruhen den Strom abzustellen und das Wertvollste abzusichern. "Mir fielen in der Eile nur die teuren Felldecken meiner Mutter ein. Die habe ich dann ganz oben verstaut", sagt sie.
Das Ausmaß war nicht abzusehen
Das hat wenig gebracht. Im Keller sei alles von dem Schmutzwasser durchtränkt worden: "Wir hatten schon öfters Land unter, aber damit konnte keiner rechnen." Sebastian Müller von der Feuerwehr Kirchehrenbach berichtet: "In der Bahnhofsstraße musste eine Spezialfirma Wasser abpumpen, das mit Heizöl verunreinigt war." Die Hilfskräfte seien insgesamt 16 Stunden im Einsatz gewesen. An alle Anwohner seien Sandsäcke verteilt worden. Das Auspumpen sei jedoch erst ab Mittag möglich gewesen.
Warmes Wasser fließt noch nicht
Im Keller riecht es nun muffig; Wände und Böden sind vom Schmutz braun gefärbt. Die schweren Gefriertruhen wurden vom Wasser in den Kellerflur getragen und die Felldecken fanden sich erst nach langem Suchen wieder. Ein Sachverständiger ermittelt erst die Höhe des Schadens. Warmes Leitungswasser stehe der Familie Mönius erst wieder in einer Woche zur Verfügung. So lange werde die Hausheizung defekt sein.
Trotz allem Übel kann Maria Mönius aufatmen. Als eine der wenigen aus der Nachbarschaft habe die Familie eine Elementarversicherung abgeschlossen. Alle Kosten werden wohl übernommen.
Deshalb kann Maria Mönius schon wieder Scherze machen: "Seit Wochen lag ich meinem Ehemann in den Ohren, er soll endlich den Keller aufräumen. Das hat sich nun erledigt."