Gymnasium Ebermannstadt: Im Lüftungsschacht steckt Asbest
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Dienstag, 17. Sept. 2013
Die Instandsetzung des Gymnasiums Fränkische Schweiz in Ebermannstadt hat begonnen. Dabei stieß das beauftragte Unternehmen auf Krebs erregende Stoffe. Der Kreis-Bauausschuss machte sich vor Ort ein Bild von der Situation.
Die Sanierung des Gymnasiums Fränkische Schweiz hat bereits begonnen. Tonnenweise wurden schon Deckenverkleidungen, Dämm-Material und ramponierte Fußbodenbeläge entsorgt.
Dabei stießen die Mitarbeiter des beauftragten Unternehmens auch auf Kontaminationen. In der Verbindungsbereichen der Rohre für die Lüftungsschächte wurden Asbest-Schnüre eingebaut. Zwar ergaben Messungen, laut Ingenieur Wolfgang Schaufuß, der als Gutachter hinzu gezogen wurde, keine Auffälligkeiten. Schadstoffe würden aber zwangsweise freigesetzt, wenn die Schächte ausgebaut und die Schnüre durchtrennt werden.
Dafür soll der Experte in Absprache mit Vertretern des Gewerbeaufsichtsamtes nun ein Konzept erarbeiten.
Die drei Messungen, die bisher gemacht wurden, hätten keinerlei Hinweise ergeben, dass Schadstoffe freigesetzt werden, beruhigte Wolfgang Schaufuß. Lehrer, Schüler und alle anderen Besucher der Schule seien sicher. Ein Problem gebe es nur in dem Bereich, der saniert werden muss.
Konzept wird erstellt
Deshalb erstellt Schaufuß derzeit ein Leistungsverzeichnis, wie die Krebs erregenden Stoffe entsorgt werden können. Es gehe darum, mit geringstem Aufwand bei höchst möglicher Sicherheit der Mitarbeiter die Asbestfasern zu entfernen. "Wir suchen das wirtschaftlichste Angebot", bestätigt Wolfgang Schaufuß, der dem Bauausschuss des Kreises in spätestens vier Wochen entsprechende Angebote vorlegen will.
Kritik regte sich bei den Kreisräten über den Gutachter, der die Baustelle inspiziert, das Gefahrenpotenzial aber nicht erkannt hatte. "Wenn Mitarbeiter einer Baufirma stutzig werden, hätte man das von einen Gutachter auch erwarten dürfen", kritisierte Hans-Jürgen Nekolla (SPD). Ein Einwand, den Stefan Götz vom Bauamt des Kreises nicht entkräften konnte.
Aufträge vergeben
Zuvor hatten die Mitglieder des Kreis-Bauausschusses eine Reihe von Aufträgen vergeben. Demnach liefert die Firma Erhard Paul den Innenputz für 183.600 Euro. Fast 300.000 Euro günstiger als ursprünglich gedacht sind die Kunststoff-Fenster der Firma Fischer aus Kronach. Die Einsparung sei auch darauf zurückzuführen, dass auf der Nordseite der Schule auf einen Sonnenschutz verzichtet wurde, ergänzte Stefanie Plötz von der Eggenfeldener Projekt steuerungsfirma Hartl.
Elektroarbeiten verschoben
Mit dem Gerüstbau wurde für 106.000 Euro die Ermler GmbH Coburg beauftragt, und die Trockenbau-Arbeiten gingen für 204.000 Euro an die Spoma GmbH aus Magdeburg. Die Lüftungsarbeiten übernimmt für knapp 838.000 Euro die Schlenck GmbH aus Bayreuth, und für die richtige Dämmung sorgt die Firma F.K. Isoliermontage aus Ahorntal.
Noch einmal hinterfragt worden seien die Elektroarbeiten, informierte Stefanie Plötz. Zum einen habe es hier eine Preisdifferenz von 15 Prozent gegeben, zum anderen schreite die Technik rasant voran, vor allem was den Einbau von Whiteboards und Beamern in den Klassenzimmern betreffe.
Deshalb seien Aufträge in einer Größenordnung von rund 230.000 Euro vorläufig zurückgestellt worden. Bereinigt liege der Auftragswert um rund 50.000 Euro unter der ursprünglich kalkulierten Summe. "Nahezu eine Punktlandung", resümierte Stefanie Plötz.