Forchheim: Güterbahnhof in Einzelteile zerlegt
Autor: Sarah Stieranka
Forchheim, Freitag, 19. August 2016
Der Forchheimer Güterbahnhof ist so gut wie Geschichte. Stückweise wird er abgetragen.
"Der Rückbau des Güterbahnhofs ist weitestgehend abgeschlossen. Es fehlen nur noch kleine Ecken", bestätigt Frank Kniestedt von der Deutschen Bahn. Und tatsächlich, wo einst der Güterbahnhof in Forchheim stand, liegen nur noch Trümmer und Schutt - fertig für den Abtransport.
In den "weit fortgeschrittenen Anfangszuständen" des ICE-Ausbaus, wie Frank Kniestedt sagt, wird zur Zeit eine Baustellenfläche eingerichtet. Denn: Für die Bauarbeiten an der ICE-Trasse müssen Materialien gelagert werden. Da der Raum in Forchheim sehr beengt ist, muss eine Logistikfläche her.
Klassifizierung der Materialien
Diese wird am ehemaligen Güterbahnhof eingerichtet. Doch vorher mussten die Gebäude rückgebaut und entsorgt werden. Etwa 20 bis 30 Personen waren am Abriss beteiligt - derzeit werden die Materialien klassifiziert. Sprich: Der übliche Bauschutt kommt auf einen Haufen, Asbest auf einen anderen. "Die Materialien werden nach Schadstoffklassen sortiert und von einem zertifizierten Fachbetrieb zu speziellen Entsorgungsstellen gebracht", erklärt der Bahnmitarbeiter den derzeitigen Vorgang.
Derzeit läuft alles nach Plan
Im Kersbacher Bahnhof wurde Asbest gerne eingesetzt, weil er feuerdämmend ist, weiß Kniestedt. "Es ist häufig verbaut worden. Bei der Entsorgung kommt das Asbest in spezielle Behälter und wird dicht verschlossen. Die Männer müssen dafür Schutzanzüge tragen." In den neuen Bahnhöfen werden mittlerweile nur noch Gipsplatten verwendet - Asbest ist verboten. Zum Sondermüll gehören auch kontaminierte Sachen mit Kohlenwasserstoff, also Öl aus dem Tanklager. Auch das wird in spezielle Entsorgungsstellen gebracht. Frank Kniestedt geht davon aus, dass die Aufräumarbeiten in wenigen Wochen abgeschlossen sein werden. Derzeit verlaufe alles nach Plan. Böse Überraschung gab es bisher keine. "Wir haben uns auf die Situation eingestellt und sind vorsichtig. Durch den Abriss konnte der Dreck, der sich in den Jahren angesammelt hat, fachgerecht entsorgt werden. Das ist eine gute Sache", freut sich Kniestedt, dass der Asbest am Güterbahnhof endlich seine letzten Tage zählt.
Die Baustelle am Güterbahnhof neigt sich dem Ende zu, doch auf der Strecke von Forchheim Richtung Kersbach beginnen erst die Arbeiten. Als nächstes müssen das ehemalige Tanklager saniert sowie der ehemaligen Bunkers rückgebaut werden.
Auch die Unterführungen unter den Gleisen werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Da das Gleisbett am Bahnhof ausgeweitet wird, müssen dementsprechend die Fußgänger-Unterquerungen angepasst werden.