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Großes Lob für Ehrenamtliche


Autor: Carmen Schwind

LKR Forchheim, Mittwoch, 18. November 2015

Die neuen Förderrichtlinien gefallen den Kreisjugendleitern nicht. Denn die Pauschale fällt weg.
Claudia Gebele sammelt die Stimmkarten für die Vorstandswahl ein. Foto: Carmen Schwind


Ausgezeichnete Ehrenamtliche, neuer Vorstand, aber auch Diskussionen zu neuen Zuschussrichtlinien und keine Vergabe des Stiftungserlöses - so könnte die Vollversammlung des Kreisjugendrings Forchheim (KJR) unter der Leitung des Vorsitzenden Carl Schell kurz zusammengefasst werden.

Nachdem Oliver Flake nun als Kreisbrandrat tätig ist, scheidet er als Vorstand beim KJR aus. Als Nachfolger hatte er den 32-jährigen Kreisjugendwart Christian Wolfrum aus Wiesenthau empfohlen, der seit 18 Jahren bei der Feuerwehr aktiv ist. Dieser wurde dann auch mit einer Enthaltung in das Amt des Vorsitzenden gewählt.
Christian Kohler informierte die Delegierten über die Planungen für das nächste Jahr. Beispielsweise soll es ein interkulturelles Training für die Arbeit mit jungen Flüchtlingen geben sowie einen Erste-Hilfe-Kurs.
Für die Mädchenarbeit ist Katja Volkmuth zuständig.

Sie stellte unter anderem die Mädchen-Film-Nacht, Selbstbehauptungskurse und Freizeiten über das Rollenbild von Mädchen vor. Marius Hupp trug vor, dass es für Jungs Geochallenges, Vater-Sohn-Aktionen und Nächte unter Sternen geben soll.


Ehrenamtliche des Jahres

Anschließend wurden die "Ehrenamtlichen des Jahres 2015" von Landrat Hermann Ulm (CSU), Carl Schell und Armin Datz ausgezeichnet. Den dritten Platz erhielt Bianca Kugler von der Evangelischen Kirchengemeinde Thuisbrunn. Allerdings konnte sie den Preis nicht persönlich entgegennehmen. In seiner Laudatio lobte Carl Schell das Engagement der Wirtin und Mutter von drei Jungs für ihre zehnjährige Arbeit mit Kindern in der örtlichen Kirchengemeinde. Höhepunkt ihrer Arbeit ist das jährliche Krippenspiel am Heiligabend in der Thuisbrunner Kirche.

Den zweiten Platz erhielt Hans Weisel vom DJK-FC Schlaifhausen. Carl Schell trug vor, dass der Geehrte dem Verein seit 1971 angehöre, seit 1993 als Mitglied im Vorstand. Er war Trainer, Betreuer und Gesamtjugendleiter. "Herr Weisel hat die Jugendarbeit im Verein wie kein anderer geprägt, organisiert, betreut und unterstützt." Auch sei er maßgeblich an der Planung des neuen Sportheims beteiligt gewesen sein.
Auf den ersten Platz kam Hans Zametzer, der seit 30 Jahren Vorsitzender des DJK-TSV Kersbach ist. Mit 24 Jahren trat er in den Vorstand ein - "denn ein großer Fußballer war er nicht", so Schell. Allerding habe er seine erfolgreichen Söhne begleitet. "Einsatz- und Hilfsbereitschaft sowie Durchsetzungsvermögen zeichnen ihn aus", so Carl Schell.


Neue Förderrichtlinien

Als Monika Martin die neuen Richtlinien zur Förderung präsentierte, ging die Stimmung merklich nach unten. Denn Fördermittel werden zwar weiterhin direkt von den Vereinen oder Institutionen bei der KJR beantragt, die Pauschalen für die Kreisleitung fallen allerdings weg. Der KJR will damit in Zukunft das Geld nur noch direkt an die Menschen in der Jugendarbeit geben. Gefördert werden können fachbezogene Jugendarbeit, Freizeitmaßnahmen, Jugendbildung, Anschaffung von Geräten oder Projektarbeit. Die Betreuer in den Vereinen oder Institutionen müssten dies acht Wochen im Voraus beantragen.

Die Kreisjugendleiter fanden nicht gut, dass sie zukünftig kein Geld mehr aus der Pauschale verteilen können. Monika Martin fand es befremdlich, dass gerade Dekanatsjugendreferent Frank Höhle gegen einige Regelungen war, da er Mitglied des Ausschusses gewesen war, der das Papier entworfen hatte.

Im letzten Jahr hatten sich der CSU-Landtagsabgeordnete Michael Hofmann und Landrat Hermann Ulm spontan bereit erklärt, alle neuen Besitzer einer Jugendleiter-Card zum Annafest einzuladen, wenn die für Forchheim nötigen 128 neuen Karten vergeben werden könnten. Daraus wurde nichts: In den Vorjahren wurden 28, in diesem Jahr 34 Karten ausgestellt. Zudem konnte der Stiftungserlös, der für innovative Jugendprojekte, hilfsbedürftige Familien oder in Not geratene Jugendliche gedacht ist, nicht vergeben werden, da von den Delegierten keine Vorschläge eingegangen waren.