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Graf von Bentzel lässt 40.000 Laubbäume pflanzen


Autor: Mathias Erlwein

Wimmelbach, Donnerstag, 30. November 2017

Auf einer Fläche von acht Hektar Wald wird in der Gemarkung Wimmelbach eine der größten privaten Pflanzaktionen in der Region durchgeführt.
Junge Buchenpflanzen werden im Wald von Hannfried Graf von Bentzel (r.) eingesetzt. Die Förster Matthias Jessen (2. v. r.) und Matthias Koch (4. v. r.) begleiten die Aktion. Foto:   Mathias Erlwein


Der Eigentümer, Hannfried Graf von Bentzel, lässt in Zusammenarbeit mit der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kreuzberg 40.000 Buchen und Edellaubhölzer pflanzen. Sie unterstützen die bereits vorhandene Naturverjüngung, die vorwiegend aus Kiefer, Lärche, Eiche, Birke und Vogelbeere besteht, und sollen für eine gute Mischung beim Umbau seines Waldgebietes sorgen.

Graf von Bentzel ist nicht der einzige, der seinen Wald klimaneutral gestalten will und dabei auf staatlich geförderte Maßnahmen setzt. "Insgesamt werden im Herbst heuer rund 130.000 Laubbäume gepflanzt. Das entspricht in etwa 30 Hektar - oder 42 Fußballplätzen. Die Fördersumme insgesamt für alle Förderanträge allein in diesem Herbst beträgt circa 200.000 Euro", informiert der Revierleiter, Förster Matthias Jessen von den Bayerischen Staatsforsten.

Die WBV Kreuzberg mit ihrem Förster Matthias Koch und das staatliche Forstrevier Hallerndorf arbeiten seit 2014 massiv daran, die stark gefährdeten Kiefernwälder in sogenannte klimatolerante Laubmischwälder umzubauen. Mit Unterstützung von Pflanzfirmen ermöglicht es die WBV allen Waldbesitzern, ihre Wälder umzubauen.

Matthias Koch weiß: "Viele Waldbesitzer würden gerne etwas für ihren Wald in Bezug auf den Klimawandel tun. Manche sind aber selbst nicht dazu in der Lage, tausende Pflanzen im Herbst fachgerecht zu pflanzen." Deshalb bietet die WBV die Regie bei den Pflanzungen als Dienstleistung an.


Kosten sind gedeckt

Was viele dabei nicht wissen: Die Kosten hierfür sind mit den staatlichen Fördergeldern gedeckt. Die Waldbesitzer bekommen die fertige Pflanzung und können die Kosten dafür mit ihrem Zuschuss vom Staat begleichen. Darüber hinaus haben sie in der Regel ansehnliche Erlöse aus dem Verkauf des zur Vorbereitung eingeschlagenen Holzes.

Vor einer so groß angelegten Aktion berät Matthias Jessen die Waldbesitzer. Er entwickelt mit ihnen einen Plan auf der Grundlage von Standortskarte und Klimarisikokarten für ihr spezielles Waldgrundstück und dessen waldbauliche Situation. Im Auftrag des Waldbesitzers beantragt er staatliche Fördergelder für den Waldumbau durch Laubwaldpflanzung in den Fichten- und Kieferwäldern.


Grenzen werden festgestellt

Dann erst bietet WBV Kreuzberg ihre Dienste an und kann die dazu notwendigen Vorarbeiten wie das Auszeichnen, die Grenzfeststellung, die Durchforstungen oder die Vorbereitungshiebe und Flächenräumungen, den Verkauf der anfallenden Hölzer und die Abrechnungen mit den Holzeinschlag-Unternehmern durchführen. Wenn dann die Fördergelder durch das Amt bereitgestellt worden sind, werden auf der Grundlage des Kulturplans Angebote von Pflanzfirmen eingeholt, die Pflanzungen geplant, durchgeführt und kontrolliert.

Fast immer müssen erst Bäume aus dem Bestand entnommen werden, bevor gepflanzt werden kann. Der Grund: Licht zu schaffen für die jungen Pflanzen.

Gefördert wird vor allem die Nachpflanzung von Laubholz, das mit den zukünftigen klimatischen Verhältnissen besser zurechtkommt. Weil die Buche in der Region weniger stark vom Verbiss durch Rehwild dezimiert wird, wird sie relativ häufig gepflanzt. "Die Waldbesitzer sparen sich so den teuren und schwer dichtzuhaltenden Schutzzaun", erklärt Jessen.