Gräfenberger Realschüler helfen Kindern in Afrika
Autor: Petra Malbrich
Gräfenberg, Montag, 27. Mai 2019
Mit dem Erlös des Schulkonzerts unterstützen die Gräfenberger Realschüler das Projekt "To be a child" des Vereins Hilfe für Afrika.
Doch, es gibt Kinder, die gerne in die Schule gehen. Und es gibt Jugendliche, die dieses Privileg bereits genießen und anderen dazu verhelfen möchten. Darum unterstützen die Gräfenberger Realschüler den Verein "Hilfe für Afrika" und hier das Projekt "To be a child".
"Es war wichtig, dass sich die Schüler das Projekt selbst aussuchen", erklärt die Lehrerin und Projektkoordinatorin Susanne Lang. Schnell entschieden sich die Schüler für das "Recht auf Schulbildung".
"Es ist ein kleines Projekt, das Großes bewirkt. Schule ist in Afrika nicht selbstverständlich", erklärte die Vereinsgründerin und Schriftstellerin Nasrin Siege ach der Begrüßung durch Rektorin Gertrud Eismann. Vielen Kindern ginge es nicht gut. Ein Recht auf Versorgung, ein Recht auf ein Dach über den Kopf, auf Essen - all das gebe es dort nicht.
Das ist Unrecht, fanden die Gräfenberger Schüler und beschlossen, den Erlös ihres Schulkonzerts als Spendengelder für die Kinder in Afrika, hier in Addis Abeba, zu geben. Das waren immerhin 750 Euro, die von Susanne Lang und Rektorin Gertrud Eismann an die Autorin und Vereinsgründerin überreicht werden konnten. Nasrin Siege informierte die Schüler, die sich in der Aula versammelt hatten, wohin das Geld fließt. Ein Kindertagesheim, das abgebrannt war, wurde neu errichtet. "Das hohe Gebäude wurde im Oktober 2018 eingeweiht", erinnert sich Siege. Dort haben die Schüler nun Räume, um Hausaufgaben zu erledigen, um in einer Bibliothek zu stöbern oder um zu essen. "Insel" lautet der Name der Tagesstätte, die sich in der Nähe der Schule befindet.
Sie möchten in die Schule
"Die Kinder möchten in die Schule", hob Siege hervor. Jedoch können die Schüler dort übernachten. Das tun sie bei den Familien, Verwandten oder Nachbarn. Viele der Schüler sind Waisen, andere kommen aus Familien, die bitterarm sind und sich Schule nicht leisten können. Oft ist auch ein Elternteil erkrankt, so dass sich die älteren Kinder um die Geschwister kümmern. Ein Schulbesuch ist nicht möglich.
Biografien ähneln sich
Die Biografien der Kinder ähneln sich. Und es gibt auch Kinder, die eine Schule von innen nicht sehen wollen, die uneinsichtig sind, erklärt Siege. Durch das Vorleben seien diese Kinder traumatisiert. Durch "To be a child" könne diesen Kindern geholfen werden. Die Familien werden unterstützt und den traumatisierten Kindern wird eine Therapie ermöglicht. Was diese Schulbildung und die damit verbundene Hilfeleistungen durch den Verein bewirke, das zeigte die Kinderbuchautorin mit positiven Beispielen wie dem von drei jungen Frauen, die einen Schulabschluss erreicht haben: Eine konnte an der Uni Betriebswirtschaft studieren, die anderen absolvierten eine Ausbildung. Eines haben sie gemeinsam: Sie können mit ihrem Beruf und ihrem Verdienst ihren Geschwistern helfen und ihre Familie unterstützen.
"Wenn das Projekt nicht geholfen hätte, könnten sie ihren Familien nicht helfen, eine bessere Zukunft zu haben", sagt Siege. Genau darum geht es auch den Gräfenberger Realschülern: den Kindern in Afrika zu Schulbildung und einer bessern Zukunft zu verhelfen.