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Gräfenberg greift tief in die Tasche für Feuerwehrauto


Autor: Petra Malbrich

Gräfenberg, Sonntag, 21. Juni 2015

Die Feuerwehr braucht ein neues Fahrzeug. Das wird die Stadt 385 000 Euro kosten. Die kosten müssen aber geschultert werden, dass das alte Tanklösch-Fahrzeug fast 40 Jahre im Einsatz war.
Die Gräfenberger Feuerwehr braucht ein neues Fahrzeug.


Für Unverständnis und Erstaunen bei einigen Stadträten hat gleich zu Beginn der Sitzung Konrad Hofmanns (FW) Antrag gesorgt, zwei Tagesordnungspunkte zu verschieben, um diese zunächst bei der Klausurtagung am Wochenende zu besprechen. Neben der Benennung der Mitglieder des Beirats zur Generalsanierung des Kindergartens war es vor allem der Punkt "Beratung und Beschluss über die Gründung eines Tourismusvereins", der für Verwunderung sorgte, da heute, Montag, bereits ein weiteres Treffen mit Touristikern, Gewerbetreibenden, Vereinen und Interessierten stattfinden soll.

Hofmann begründete es mit fehlenden Unterlagen. Somit sei die Rolle und Aufgaben der Stadt nicht ersichtlich und klar festgelegt. Mit 8 zu 6 Stimmen wurde der Antrag befürwortet. Alle aus der FW- und CSU-Fraktion stimmten für Hofmanns Antrag.





Nachwirkungen

Wie sehr die Entscheidung, vorerst keine Stellung zum Verein zu beziehen, die Stimmung beeinflusste, zeigte sich am Schluss der Sitzung, als Elisabeth Meinhardt (SPD) fragte, was Regine Bleckmann, Parteikollegin und Initiatorin des Tourismusvereins, am Montag erzählen solle. Seit einem Jahr mache sie sich für Gräfenberg stark und würde nun im Leeren stehen.

"Wir wollten den Unternehmen ein Signal geben", sagt Bleckmann. Bei der Auftaktveranstaltung sei schon klar der Wunsch nach einem Tourismusvereins zum Ausdruck gekommen. "Man kann einen Verein jederzeit gründen", warf Lars Läufer (CSU) ein. Die Stadt als Träger brauche man dazu nicht. Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla war auch enttäuscht, versuchte man doch, der Kritik am "verschlafenen Gräfenberg" etwas entgegenzusetzen.


Man muss reden

Den Bogen dafür habe man versucht, weit zu spannen, indem die beiden Mitgliedsgemeinden Weißenohe und Hiltpoltstein mitwirken sollen. "Es ist wichtig, sich über das Thema zu unterhalten. Deshalb war es ein vorschneller Schuss", sagte Wolf über die Folgeveranstaltung Tourismus am Montag.

Für die Feuerwehren Thuisbrunn und Gräfenberg wurde eine Wärmebildkamera angeschafft. Das kostete die Stadt nichts. Finanziert wurde es über den Staat und die beiden Vereine. Aber für diese Kameras werden Ladehalterungen benötigt. Diese sollen aus den Einnahmen der freiwilligen Feuerwehrabgabe bezahlt werden. Der Spendentopf dafür deckt die Kosten der Halterungen, die mit 1385,45 Euro benannt werden. Das fand die Zustimmung des Stadtrats.


Die "dicken Brocken"

Gleich wird es teurer, sagt Nekolla, als er auf die Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 20 für 385 000 Euro und eines Mehrzweckfahrzeugs (MZF) für 55 000 Euro zu sprechen kam. Kommandant Thomas Müller beantwortete dazu alle Fragen.

Der Tanklöscher mit dem Baujahr 1978 ist in die Jahre gekommen, über die Notwendigkeit eines neuen Fahrzeugs wurde schon diskutiert. "Was das Alter betrifft, sind wir führend im Landkreis", sagt Werner Wolf (FW) mit Blick auf das Fahrzeug.


Mittel waren nicht vorhanden

Er bedauerte, dass der Stadtrat durch die finanzielle Lage der Stadt früher nicht großzügiger sein konnte. Umso mehr freute er sich, dieses Geld nun in den Haushalt gestellt zu haben.

Ein Angebot, das alle Bedürfnisse der Feuerwehr deckt, liege vor. Doch um rechtliche Fehler bei der Ausschreibung zu vermeiden, werde dies einer Dienstleistungsfirma übergeben. Als getauschtes Fahrzeug habe man das MZF erhalten. Auch hier seien die Mängel groß, beispielsweise die Achsmanschetten, die erneuert werden müssen, die fehlende Servolenkung und vor allem das Lenkspiel. Die Sicherheit habe oberste Priorität, meinte Hans Derbfuß (CSU) auch im Hinblick auf die 24 Jugendlichen, die im Verein dabei sind.


Im Ausland

Das letzte Wochenende im September soll von nun an fest als Besuchswochenende bei der Partnerstadt Tiszaföldvar gelten. Das Gräfenberger Stadtoberhaupt bat die Stadträte um Teilnahme an der Fahrt.
Matthias Striebich (Grüne) und Jürgen Theiler (GBL) sind die Energiebeauftragten der Stadt Gräfenberg. Theiler informierte die Räte zuvor, dass er seit 29 Jahren für einen großen Energiekonzern arbeite, ob es in den Reihen der Stadträten deshalb Bedenken gebe, wollte er wissen.