Gößweinstein zahlt beim Weihnachtsmarkt drauf
Autor: Thomas Weichert
Gößweinstein, Donnerstag, 03. März 2016
Der letztjährige Weihnachtsmarkt hat sich als Zuschussgeschäft erwiesen. Bürgermeister Zimmermann will nun nach neuen Wegen suchen.
Bezüglich der Übernachtungszahlen nennt die Gößweinsteiner Tourist-Informationschefin Christin Kellner bezüglich das Jahr 2015 "ein Superjahr". Praktikanten der Tourist-Info hatten zudem zwei Umfragen unter den Gästen durchgeführt, deren Ergebnisse Kellner nun während der Sitzung des Tourismus- und Kulturausschusses im Haus des Gastes vorstellte.
Zu Beginn der Sitzung gab es aber eine Unstimmigkeit bezüglich des Protokolls der letzten Sitzung. Dietmar Winkler (CSU) monierte, dass im Protokoll nicht vermerkt war, dass ihm bei der letzten Sitzung von Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) das Wort entzogen worden ist.
Körperlich beeinträchtigt
Laut Zimmermann müsse dies nicht im Protokoll stehen, da es sich um ein reines Ergebnisprotokoll handle. Winkler bestand jedoch darauf, dass dies im Protokoll aufgenommen wird.
Vier Räte stimmten Winklers Antrag zu, Zimmermann und Jürgen Kränzlein (SPD) waren dagegen. Zimmermann zufolge sei es ihm körperlich schlecht gegangen, als er Winkler das Wort entzogen habe. "Wir werden das mit der Krankenakte hinterlegen", sagte er.
Nach dem Geplänkel zum Protokoll eingangs der Sitzung informierte Zimmermann zunächst über die Einnahmen und Ausgaben des letzten Gößweinsteiner Weihnachtsmarkt. Dieser sei für die Gemeinde ein "enormes Draufzahlgeschäft" gewesen. Den Ausgaben von rund 13 584 Euro standen lediglich Einnahmen durch Standgebühren der Vieranten und vereine in Höhe von 1080 Euro entgegen. Allerdings sind in den Ausgaben auch die Personalkosten für die Bauhofmitarbeiter und der Tourist-Info in Höhe von 8640 Euro enthalten. Für die Pacht einer Scheune zum Unterstellen der Buden zahlte der Markt 1440 Euro. Das Rahmenprogramm sowie weitere Nebenkosten wie die Gema schlugen mit rund 1250 Euro zu Buche.
Vereine in der Pflicht
Einmalig angeschafft wurde im vergangenen Jahr ein Stromverteilerkasten für 2294 Euro. Unter dem Strich zahlte die Gemeinde somit im vergangenen Jahr beim Weihnachtsmarkt rund 12 500 Euro drauf. Die weitere Diskussion über den Weihnachtsmarkt fand dann in der nachfolgenden nichtöffentlichen Sitzung mit dem Ergebnis statt, das Zimmermann nun alle Vereine die sich am Markt beteiligen, zu einem Gespräch einladen will. Wie Zimmermann auf Nachfrage betonte, geht es nicht darum, den Weihnachtsmarkt abzuschaffen.
Zimmermann erhofft sich aber, das sich die Vereine beim Auf- und Abbau des Weihnachtsmarkts beteiligen - um so die Ausgaben auf ein verträgliches Maß senken zu können. An einer Gästebefragung nahmen 2016 Urlauber teil. Die meisten von ihnen kamen wiederholt nach Gößweinstein und lobten das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Mehrheit der Befragten gab an, ein bis drei Tage in Gößweinstein Urlaub zu machen. Spitzenreiter bei den Attraktionen waren der Reihenfolge nach die Basilka, die Burg und das Wandern.
Die Arbeit der Tourist-Info wurde mit der Note 2 bewertet. Das Gros der befragten Gäste waren zwischen 51 und 70 Jahre alt. An einer zweiten nicht sehr repräsentativen Befragung nur zum Thema Wandern nahmen nur 29 Urlaubsgäste teil. 27 davon gaben an, während ihres Aufenthalts in Gößweinstein mehr als zwei Stunden gewandert zu sein. Für 90 Prozent der Befragten war der Hauptgrund ihres Urlaubs in Gößweinstein das Wandern.
Die meisten bevorzugten als Unterkunftsart dabei Pensionen. Hauptwanderzeit ist in Gößweinstein im Frühling und im Herbst.