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Glauber attackiert Nöth in Sachen S-Bahnhof


Autor: Nikolas Pelke

Forchheim, Dienstag, 22. Januar 2013

Der S-Bahn-Haltepunkt im Forchheimer Norden dürfe nicht zum Wahlkampfthema werden, fordert Thorsten Glauber. Gleichzeitig kritisiert der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler seinen CSU-Kollegen im Maximilianeum, Eduard Nöth, eben dies zu tun.
Kürzlich wurde für den S-Bahnhof im Norden demonstriert. Foto: NP/Archiv


"Dass sich allerdings ein Stimmkreisabgeordneter [Nöth; Anm. d. Red.] an die Spitze einer solchen Bewegung setzt", könne Glauber nicht verstehen. Ausgerechnet Nöth habe im Mai 2011 den Antrag auf die "Realisierung des S-Bahn-Haltepunkts Forchheim-Nord in naher Zukunft verwässert". Nöth habe die Bayerische Staatsregierung lediglich aufgefordert, nur "die bautechnische Option für den S-Bahn-Haltepunkt Forchheim-Nord im Zusammenhang mit den beginnenden Planungen für die ICE-Ausbaustrecke Forchheim-Ebensfeld offen zu halten, und hierzu mit der Deutschen Bahn Gespräche zu führen. Die könne Thorsten Glauber nicht verstehen.

Zur Erinnerung: Nöth ist Schirmherr der Unterschriften-Aktion "Pro-S-Bahn-Halt Forchheim-Nord", die von Otwin Schneider initiiert wurde.

Glauber präzisiert seine Kritik: "Schon bei der Behandlung meines Antrages auf Realisierung des Haltepunkts im Wirtschaftsausschuss des Landtages hätte dieser Abgeordnete positiv für den Landkreis Forchheim entscheiden und damit die Bestellung der Haltestelle durch die Staatsregierung bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft bewirken können." Leider, so Glauber weiter, spielten bei Nöth wohl "persönliche politische Überlegungen eine größere Rolle, als der Wille, Stadt und Landkreis Forchheim nach vorne zu bringen".

Nur "billige Polemik"?

Auf die Vorwürfe angesprochen, sagt Eduard Nöth zunächst: "Auf diese billige Polemik antworte ich nicht." Kurz darauf nimmt der CSU-Stimmkreisabgeordnete dennoch Stellung zu der Kritik. Die angesprochenen Beschlüsse im Wirtschaftsausschuss und im Plenum des Landtags seien nach eingehender Beratung einstimmig erfolgt; das heißt auch mit der Stimme von Thorsten Glauber. Und weiter: "Herr Glauber hätte durchaus das Recht gehabt, anders zu votieren. Wir haben uns im Wirtschaftsausschuss im Interesse der Sache um einen gemeinsamen Beschluss bemüht, dem - wie gesagt - auch Herr Glauber zugestimmt hat. Im Übrigen möchte ich betonen, dass solche Scharmützel niemandem dienen, am wenigsten der Sache."

In dem Punkt sind sich die beiden Abgeordneten zumindest einig. Auch Glauber fordert: "Wir müssen an einem Strang ziehen, und zwar sowohl vor Ort, als auch im Bayerischen Landtag in München. Hier helfen keine Briefe mehr, die schon zahlreich geschrieben worden sind und auf die man, vor allem aus dem Wirtschaftsministerium, oft nur bedauernde Floskeln zurück bekommt."

Nicht an Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP), aber an den "lieben Horst" hat Eduard Nöth derweil einen neuen Brief geschrieben. Darin bittet Eduard Nöth den Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU), das Anliegen erneut zu prüfen, und setzt auf die "nachhaltige Unterstützung" seines mächtigen Duzfreundes.