Druckartikel: Glasfaser für alle Ebermannstadter wäre zu teuer

Glasfaser für alle Ebermannstadter wäre zu teuer


Autor: Josef Hofbauer

Ebermannstadt, Donnerstag, 11. Dezember 2014

Bis Mitte 2016 soll es in allen Ortsteilen von Ebermannstadt ein schnelleres Internet geben. Die Planung läuft. Doch es gibt auch Hindernisse.


Schnelles Internet sei heutzutage so wichtig wie vor hundert Jahren Straßen oder eine Schienen-Anbindung, sagte Roland Werb vom Ingenieurbüro Corwese aus Seefeld in Oberbayern vor den Mitgliedern des Stadtrates Ebermannstadt. Dieses Büro war beauftragt worden, die Erschließung des Stadtgebietes mit schnellem Internet zu planen.

Derzeit ist - auch unter Berücksichtigung aller Technologien - nicht einmal eine flächendeckende Grundversorgung von zwei Megabits pro Sekunde im Gemeindegebiet gegeben. Lediglich die Umkreise in Ebermannstadt um den Netz-Verteiler sowie in Gasseldorf und in den Kabel-Deutschland-Gebieten in Ebermannstadt, Rüssenbach und Niedermirsberg wiesen eine Versorgung von 50 Megabits auf.

"Würde jedes Haus einen Glasfaser-Anschluss bekommen würde dies 15 bis 20 Millionen Euro kosten", verdeutlichte Werb, der aber mit dem Förder-Höchstbetrag von 780 000 Euro auskommen will.



Damit, so Roland Werb, sei aber immer noch eine wesentliche Verbesserung der Versorgung mit schnellem Internet gewährleistet. Selbst in Ortsteilen wie Rothenbühl, Wolkenstein, Burg Feuerstein oder Neuses-Poxstall, die nach der vorliegenden Planung kein Glasfaser-Kabel bekämen, gebe es nach dem Ausbau eine Übertragungsrate von zehn bis 16 Megabit. Dies habe mit der Nähe der Verteilungsstellen zu diesen Ortsteilen zu tun.


Mindestens 30 Mbits pro Sekunde


Im restlichen Erschließungsgebiet sei eine Versorgung von 30 Megabit pro Sekunde gewährleistet. Dies sei übrigens eine Vorgabe der neuen Förderrichtlinie, die mindestens eine Verdoppelung der aktuellen Bit-Raten vorschreibe.

Förderfähige Gebiete seien prinzipiell alle Bereiche außerhalb der Umkreise der Vermittlungsstelle in Ebermannstadt und des DSL-Anschlussmoduls in Gasseldorf. Außen vor bleiben alle Kabel-Deutschland-Gebiete in Ebermannstadt, Rüssenbach und Niedermirsberg, die ja bereits eine ausreichende Versorgung haben.

Bis die Bewohner der Ortsteile zu den neuen Bedingungen im Internet surfen können, werden wohl noch rund eineinhalb Jahre vergehen. Die Ausschreibung der Erdarbeiten kündigte Werb für Januar nächsten Jahres an. Bis der Förderantrag gestellt werden könne, werde es wohl April werden, so dass mit einem Vertragsabschluss mit den bauausführenden Firmen im Mai gerechnet werden könne. Die hätten in der Regel ein Jahr Bauzeit, so dass im Sommer 2016 im Stadtgebiet von Ebermannstadt flächendeckend eine akzeptable Breitbandversorgung gegeben sein werde.

"Aber man kann auch noch mehr machen", informierte Roland Werb. So könnten die nach Wolkenstein verlegten Leerrohre der Stadtwerke mit Glasfaser-Kabel bestückt werden, so dass auch in diesem Ortsteil 50 Megabit pro Sekunde verfügbar wären. Allerdings ginge diese Investition zu Lasten der Stadt Ebermannstadt. Dies gilt auch für die Versorgung von Burg Feuerstein mit einem Glasfaser-Kabel.