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Gläubige feiern Fronleichnam in Stadt und Landkreis Forchheim


Autor: Heidi Amon

Forchheim, Freitag, 21. Juni 2019

In Stadt und Landkreis Forchheim feierten die Katholiken Fronleichnam. Eindrücke von den Prozessionen in Forchheim und Weilersbach.
Fronleichnamsprozession in Forchheim mit Marienstatue:    Foto: emt


Überall in den überwiegend katholischen Städten und Gemeinden wurde am Donnerstag Fronleichnam begangen. In Forchheim fand ein Open-Air-Gottesdienst mit anschließender Fronleichnamsprozession mit Pfarrer Martin Emge durch die Altstadt statt. Der von der Forchheimer Pfarrei Sankt Martin seit Jahrhunderten organisierten Prozession schlossen sich neben Vereinen, Verbänden, Pfründen und Bruderschaften auch viele andere Gläubige an.

Das katholische Fest wird immer am zweiten Donnerstag nach dem Pfingstfest begangen. Der Name findet seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen, wobei "Vron" für "Herr" und "lichnam" für "Leib" steht. An Fronleichnam wird an das letzte Abendmahl Jesu erinnert, der dabei laut Überlieferung durch die Bibel gesagt haben soll: "Das ist mein Leib und mein Blut." An Fronleichnam erinnern die Katholiken daran, dass Christus und damit Gott gegenwärtig ist. Für die Gläubigen ist Fronleichnam ein Fest der Zuversicht. Neben dem Freiluft-Gottesdienst fand in Forchheim im Anschluss eine Prozession statt, bei der eine geweihte Hostie in der Monstranz, einem mit Gold verzierten Gefäß, als Leib Christi durch die Straßen getragen wurde. Bei den evangelischen Christen wird Fronleichnam nicht gefeiert, was daran liegt, dass man dort ein anderes Verständnis des letzten Abendmahls hat. Martin Luther hatte das Fest sogar im Jahre 1527 als "allerschädliches Jahresfest" bezeichnet. Während des Reformationsprozesses bekamen die Fronleichnamsprozessionen für die Katholiken sogar einen kämpferischen, rebellischen Charakter. Man wollte den Protestanten die Gewichtigkeit des katholischen Glaubens demonstrieren.

Geschehen in Weilersbach

Auch die Pfarrei St. Anna Weilersbach beginn feierlich das Fronleichamsfest. Zahlreiche Gläubige nahmen am Gottesdienst im Freien am ersten Altar bei der Gaststätte Hubert sowie an der Prozession teil, die durch Oberweilersbach führte und zu einer Demonstration für den christlichen Glauben wurde. Im Mittelpunkt der Prozession, die von Vorbeter Norbert Seiler begleitet wurde, stand die Verehrung des Allerheiligsten, das von Pfarrer Oliver Schütz unter dem Schutz des Traghimmels getragen wurde. Aufrechterhalten wird in der Pfarrgemeinde der Brauch des Figurentragens. Vor rund 40 Jahren, 1978, wurde diese früher bestehende Tradition nach der Sanierung von Alt-St. Anna von dem Weilersbacher Bernhard Hack wieder ins Leben gerufen.Von da an wurden bei der Prozession die Mutter-Anna-Statue und die Muttergottesstatue von jungen Frauen mitgetragen. Später kam die Figur des heiligen Florians dazu, die bis heute von Feuerwehrmännern getragen wird. Nach der Gründung des Weilersbacher Trachtenvereins 1997 wurde die Brauchtumspflege von den Trachtenleuten übernommen. Schon Tage vorher werden die drei Statuen mit Blumen geschmückt. Ebenso waren die vier Prozessionsaltäre eine Zierde im Dorf. Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch den örtlichen Musikverein mit Dirigent Benedikt Seiler. Mit dem Dank an alle Beteiligten durch Pfarrer Schütz und dem gemeinsamen Schlusslied "Großer Gott, wir loben Dich" wurde die Fronleichnamsprozession in der Wallfahrtskirche beendet.