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Giftiger Fund in alter Forchheimer Gerberei


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Montag, 25. März 2013

Als die Arbeiter, die derzeit die ehemalige Gerberei Endres am Forchheimer Marktplatz 14 ausräumten, machten sie einen gefährlichen Fund: Eine rostige Dose mit einem Totenkopf darauf. Inhalt: Rund ein Kilo Arsen.
"Arsenik rot gemahlen" und "Gift" steht auf der Dose. Foto: Josef Hofbauer


Die Dose war leicht angerostet, aber glücklicherweise nicht durchgerostet. Sie war "gänzlich erhalten", berichtet ein Polizeisprecher. Inhalt der Dose: Rund ein Kilogramm Arsen. Doch niemand führte etwas Böses im Schilde mit diesem Gift. Gefunden wurde es am Freitag von Arbeitern, die derzeit die ehemalige Gerberei Endres am Marktplatz 14 ausräumen. Und in einer Gerberei ist Arsen traditionell zu Hause, weil es als Beizmittel verwendet wird.

"Auf der Dose war ein Giftzeichen drauf", berichtet Jürgen Mittermeier, der Kommandant der Feuerwehr Forchheim. Die Arbeiter riefen die Wehrleute, als sie die Dose mit dem Totenkopfzeichen entdeckten.

Im "leichten Schutzanzug"

Für die Wehr sei es ein problemloser Routineeinsatz gewesen, sagt Jürgen Mittermeier.

"Die Dose war geschlossen und es ging keinerlei Gefahr von ihr aus." Ein Wehrmann zog einen "leichten Chemieschutzanzug" über, das Arsen wurde in ein separates Gefäß gepackt und dem Landratsamt Forchheim übergeben. Und so landete die Arsen-Dose in der "Giftküche" des Landkreises Forchheim, auf der Sammelstelle für Problemstoffe der Deponie Gosberg.

Da war das Arsen auch am Montag noch. Deponieleiter Gerhard Raab kann sich zwar nicht daran erinnern, dass einmal Arsen an der Sammelstelle abgegebene wurde. "Aber wir kriegen hier die unmöglichsten Stoffe abgeliefert", sagt Raab. Beispielsweise auch Zyankali. Raab: "Manche haben die erstaunlichsten Stoffe zu Hause." Und was passiert nun mit dem Arsen? Es wird, so Gerhard Raab, in der Müllerverbrennungsanlage in Ingolstadt "thermisch entsorgt".