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Gesangverein "Cäcilia" Wiesenthau brilliert mit zarten Melodien im Gotteshaus


Autor: Franz Galster

Wiesenthau, Montag, 19. November 2018

In den 125 Jahren seines Bestehens hat der Gesangverein "Cäcilia" Wiesenthau viele Veränderungen durchlebt. Das wurde mit einem Jubiläumskonzert gefeiert.
Der Gesangverein "Cäcilia" Wiesenthau unter Leitung ihres Dirigenten Otto Wicht Foto: Franz Galster


Kein ausgedehntes Fest, aber eine würdige Feier in Form eines geistlichen Konzertes sollte das Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen des Gesangvereins "Cäcilia" Wiesenthau sein. So begrüßte Otto Roppelt, der Vorsitzende des Jubelvereins, die vielen Zuhörer in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Matthäus, unter ihnen Ehrengäste wie Bürgermeister Bernd Drummer, Pfarrer Michael Gehret, Altbürgermeister und Ehrenbürger Ernst Drummer und Michael Knörlein, Vorsitzender der Sängergruppe Forchheim Ost.

Sechs Monate Vorbereitungen

Sechs Monate lang hatten sich die Wiesenthauer Sänger unter Leitung ihres Dirigenten Otto Wicht intensiv auf diesen festlichen Nachmittag vorbereitet. Wicht hatte auch die musikalische Gesamtverantwortung. Regionalkantor Erich Staab eröffnete den Festakt an der Orgel mit dem "Preludio-Allegro maestoso e con fuco" von Felix Alexandre Gullmant.

Die ausgezeichnete Akustik im herrlichen Gotteshaus kam zum Tragen bei Gesangsbeiträgen wie "Gebet des Herrn" aus der Deutschen Messe von Franz Schubert oder "Wirf dein Anliegen auf den Herrn" von Felix Mendelssohn Bartholdy. Eindrucksvoll zeigte sich auch der Bass-Solist Thomas Höhn, begleitet am Klavier von Otto Wicht, mit Beiträgen wie "Die Ehre Gottes aus der Natur - op. 48, Nr. 4" von Ludwig von Beethoven oder "Glaube, Hoffnung und Liebe" von Franz Schubert. Später brillierte Höhn auf der Solo Blockflöte.

Chor aus der Nachbarschaft

Als zweiter Chor aus der Nachbarschaft bereicherte "Unter uns" Schlaifhausen das Jubiläum, dirigiert von Christiane Weig. Der Chor wartete auf mit Beiträgen der Neuzeit wie "Gott gab uns Atem, damit wir leben" oder "Herr, deine Güte reicht".

"Ich war beeindruckt, wie viele junge Sänger mit am Altar standen, ein besonderes kulturelles Ereignis", meinte Margrit Kaplan als aufmerksame Zuhörerin. "Ich erlebe viel positives Feedback", freute sich auch Vorsitzender Roppelt.

Die stolze Jubiläumszahl 125 Jahre stand fast unauffällig im Hintergrund. 1893 wurde der Männerchor gegründet. Zwei Weltkriege hinterließen zwischendurch ihre schlimmen Spuren. Vor 20 Jahren, so erinnert sich Roppelt, überführte man den dreistimmigen Männerchor mangels Männerstimmen in einen vierstimmigen gemischten Chor. Von den vielen Chorleitern wird Otto Wicht besonders in die Annalen eingehen. Als Junglehrer an die Schule nach Wiesenthau gekommen, warb ihn 1970 der damalige Vorsitzendes des Gesangvereins, Josef Drummer, als Chorleiter an.

Ob der Glücksgriff damals den Beteiligten so klar war, ist heute nicht mehr überliefert. Tatsache ist, dass für den Forchheimer Wicht Wiesenthau zu einer Art zweite Heimat wurde. Unvorstellbare lange 48 Jahre dirigierte und prägte er mit Herzblut den Gesangverein "Cäcilia" Wiesenthau. Jetzt gehörte auch ihm der langanhaltende Beifall für ein denkwürdiges geistliches Konzert. Es war sein letzter großer Auftritt. Wicht will mit 75 Lebensjahren den Dirigentenstab auf die Seite legen, eine Zäsur für die Sänger.