Geplanter Funkmast macht Wiesenthauer mobil
Autor: Franz Galster
Wiesenthau, Mittwoch, 15. Mai 2019
300 Unterschriften gegen den geplanten Sendemast in Wiesenthau liegen vor. Weitere Gespräche sind notwendig.
Ungewöhnlich viele Besucher zeigten ihr Interesse an der Gemeinderatssitzung in Wiesenthau. Die zu verabschiedenden Zahlen des Haushalts waren ein Grund. Spannender noch war aber ganz offensichtlich der letzte Punkt, den Bürgermeister Bernd Drummer (BGW) ansprach, nämlich die Errichtung eines hohen Funkmastes.
In einem Schreiben 2017 verwies das Unternehmen Deutsche Funkturm, eine Tochter der Telekom, auf die Funklöcher in Wiesenthau, die man beheben wollte. Sie sind auch im Breitbandatlas im Internet ausgewiesen.
Die Gemeinde hatte zunächst auf Anfrage keinen Standort zur Verfügung gestellt, weshalb Telekom eine private Lösung im Ort suchte. Der daraufhin eingereichte Bauantrag erschien dem Gemeinderat problematisch aufgrund der Nähe zu Kindergarten und Schule. Wegen fehlender Unterlagen, so die offizielle Begründung, befürwortete der Rat das Vorhaben nicht. Für die Genehmigung ist allerdings ohnehin allein das Landratsamt Forchheim zuständig. In einer Klausurtagung 2018 diskutierte der Gemeinderat im Beisein der Telekom das Vorhaben eingehend. Zusammen zog man die drei Standorte Langenlohe, Bauhof und Hochbehälter in Erwägung. Nach Prüfung kam die Telekom zum Ergebnis, dass Langenlohe geeignet wäre, allerdings mit einem höheren Mast. Er würde etwa 200 Meter vom Ort entfernt auf Gemeindegrund stehen.
Nachdem das Ergebnis öffentlich wurde, erhielt Bürgermeister Drummer zahlreiche Anrufe. Eine Interessengemeinschaft (IG) formierte sich dagegen mit 300 Unterschriften. Drummer führte Gespräche in großer und kleiner Runde. Jetzt will der Gemeinderat weitere Informationen einholen und in interner Sitzung eine Meinung bilden, um die weiteren Schritte zu besprechen. "Transparenz ja, aber Diskussion in kleinem Kreis muss gehen, Dialog gilt für beide Seiten", sagte Drummer. "Wir nehmen die Sache ernst, es wird heute und morgen nichts passieren", sicherte er zu. Die bisherigen Gespräche seien in fairem Rahmen verlaufen.
Thema Haushalt
"Ein Haushaltsvolumen von 8,4 Millionen Euro, das zeigt, es wird viel gemacht, wir sind aktiv", betonte Bürgermeister Bernd Drummer mit Blick auf einen Rekordhaushalt. Betrug das Volumen 2014 noch 2,9 Millionen, so macht das die Dimensionen deutlich.
Die Kämmerin Manuela Holm erläuterte das Zahlenwerk für 2019. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 2,659 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt auf 5,732 Millionen, eine Steigerung von 2,5 Millionen Euro. Seit Jahren ist die Gemeinde schuldenfrei und verfügt über 1,305 Millionen Euro Rücklagen. Markant sind die Investitionskosten im Vermögenshaushalt. Für die Erweiterung der Kindertagesstätte sind 800 000 Euro eingestellt. Das Baugebiet Binzig schlägt mit 1,104 Millionen Euro zu Buche. Die Erschließung Dorfäcker kostet 350 000 Euro, die Sanierung der Grundschule 400 000 Euro.
Bürgermeister Drummer erwähnte, dass in den Sommerferien die Fenster der Schule ausgetauscht werden sollen. Einsatzfähig ist das digitale Klassenzimmer. Mit dem lokalen Potenzial von Peter und Christian Weisel werden die Lehrer dafür geschult.