Druckartikel: Für neue Schulsporthalle in Gößweinstein - aber wie groß?

Für neue Schulsporthalle in Gößweinstein - aber wie groß?


Autor: Thomas Weichert

Gößweinstein, Freitag, 15. Dezember 2017

Der Marktgemeinderat Gößweinstein hat sich für den Neubau der Schulsporthalle ausgesprochen.
Blick auf Gößweinstein  Foto: David Heßler/Archiv


Einstimmig sprachen sich die Marktgemeinderäte für einen Neubau und somit gegen die Sanierung der Schulsporthalle der Grund- und Mittelschule Gößweinstein aus. Sie folgten damit dem Empfehlungsbeschluss des Schulverbandsrats Gößweinstein-Obertrubach.

Offen bleibt allerdings noch, ob eine Einfach- oder Doppelturnhalle gebaut wird. Der Architekt Norbert Siewertsen stellte nun auch im Marktgemeinderat die von ihm untersuchten Varianten von der Sanierung bis hin zum Neubau einer weitaus größeren Zweifeldturnhalle vor. Die Kosten der Sanierung der alten Halle schätzt Siewertsen auf rund 2,3 Millionen Euro, einen Neubau einer etwas größeren Einfeldturnhalle inklusive Abrisskosten der alten auf rund 2,87 Millionen Euro und den Neubau einer Zweifeldhalle auf etwas mehr als vier Millionen Euro.

Eine Sanierung der alten Halle hat schon deshalb keinen Sinn, weil das Spielfeld zu klein ist und den Anforderungen des Schulsports nicht mehr entspricht. Außerdem sind die Sportgeräteräume inzwischen zu klein. Gar nicht gehe laut Siewertsen die gemeinsame Umkleide für Mädchen und Jungen. Probleme gibt es bereits beim Brandschutz, vor allem dann, wenn die Halle als Versammlungsstätte genutzt wird. So fehlen Notausgänge direkt aus der Halle. Außerdem fehlt die Barrierefreiheit komplett.


Abhängig von Förderung

Ob nun eine etwas größere Einfeldturnhalle gebaut wird, die den Anforderungen des Schulsports entspricht, oder eine Doppelturnhalle, hängt vor allem von der Förderung durch den Freistaat ab. Wie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) dazu erklärte, sei man momentan dabei, dies mit der Regierung abzuklären.

"Wie hoch sind die Mehrkosten, wenn wir die Halle als Festsaal nutzen?", wollte Konrad Schrüfer (FWG) wissen. Und weiter: "Ich denke, dass man in Gößweinstein keine größeren Veranstaltungen mehr hat." Die Mehrkosten wegen den technischen Einrichtungen für eine Versammlungsstätte schätzte Siewertsen auf 100.000 Euro. Allerdings sei dies lediglich eine "Bauchzahl".

Georg Lang (CSU) begrüßte es sehr, dass nach sieben Jahren nun endlich was geschehe. Bisher sei dies immer am Geld gescheitert. Lang fragte, ob man durch eine einfachere Bauweise sparen könne. Denn im Landkreis Forchheim habe der ehemalige Landrat Reinhardt Glauber (FW) schon einmal zwei Hallen zum Preis von einer gebaut.

Man müsse vorsichtig sein mit solchen einfachen Lösungen, warnte der Architekt. Er betonte, dass seine Kostenschätzungen auf Mittelwerten beruhen. Lang sprach sich dann für eine Zweifachturnhalle aus, wenn diese gefördert wird. Denn er sieht großen Bedarf für die Sportvereine. Außerdem könnte man dann auch Veranstaltungen abhalten, für die man in Gößweinstein bisher keine Kapazitäten hat.

Zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD) wollte wissen, wie viele Leute in eine Turnhalle gehen. "Nicht bestuhlt pro Quadratmeter zwei und bestuhlt in eine Einfeldhalle etwa 400 und in eine Zweifeldhalle doppelt so viele", legte der Architekt dar. Daniela Drummer (FWG), früher selbst Lehrerin an der Schule, ist ebenfalls für eine Doppelturnhalle mit Zuschauertribüne und Küche. Allerdings befürchtet sie dann eine Kostenexplosion - und einen "kleinen Rattenschwanz" bezüglich der Unterhaltskosten. Aus schulsportlicher Sicht brauchen wir eine Zweifeldturnhalle", gab ihr Zimmermann recht.


Bisher im Pfarrsaal

Größter Veranstaltungsraum ist bisher der Pfarrsaal. Da passen aber nur 130 Personen hinein. Laut Zimmermann gibt es immer wieder Nachfragen für größere Veranstaltungen. Dies würde für Gößweinstein auch eine Attraktivitätssteigerung mit sich bringen, ist sich der Bürgermeister sicher. Für Lang steht fest, dass mit einer größeren Halle das schulische Angebot wesentlich verbessert werden könne. " Diese Chance, die wir jetzt haben, kommt so schnell nicht wieder", vermutete Lang.

Dreiviertel der Hallennutzung liegt nach Langs Meinung beim Schulverband. Außerdem spare man durch die Schließung des Hallenbads 150.000 Euro im Jahr. Diese Aussage von Lang rief Jürgen Kränzlein (SPD) auf den Plan. Wie Kränzlein betonte, könne man eine Zweifeldhalle nur dann bauen, wenn es dafür eine Förderung gibt. Zimmermann verwies darauf, dass Gößweinstein noch immer Stabilisierungshilfe-Gemeinde sei.