FT-Leser backen mit dem Experten Plätzchen
Autor: Carmen Schwind
Egloffstein, Mittwoch, 02. Dezember 2015
Erwin Wirth weist in Egloffstein die Gewinner des FT-Preisrätsels in die Kunst des Plätzchenbackens ein. Gegen kleine Missgeschicke ist aber auch er nicht gefeit.
Der Schnee rieselt leise. Die Luft ist kalt. In der Backstube von Erwin Wirth in Egloffstein dagegen schnuppern die Gewinner des FT-Preisrätsels an naturidentischer und natürlicher Vanille. Sie alle sind gekommen, um Plätzchen zu backen.
Christine Bieger aus Kirchehrenbach beispielsweise hat bereits zehn Sorten Plätzchen gebacken, möchte aber hier und heute neue Tipps und Tricks lernen. Sie hat dazu ihre Freundin Regina Ungvare mitgebracht. "Wir machen täglich 17 verschiedene Sorten, für heute habe ich sechs vorbereitet: Butterplätzchen, Vanillkipfla, Heidesand, Zimtsterne, Spritzgebäck und Schokoringe", sagt Erwin Wirth - und los geht es.
Die Rezepte sind von ihm, er musste sie nur mengenmäßig seinen heutigen Gästen anpassen. "Hoffentlich habe ich mich nicht verrechnet und kann noch mit den Händen kneten", scherzt der Bäcker- und Konditormeister, denn für diese kleinen Mengen sind seine Maschinen schlicht zu groß. Wirth nimmt für die Butterplätzchen die zimmerwarme Butter und verknetet sie mit dem Zucker: "Immer erst Butter, Zucker und Salz und dann Zitrone."
Anschließend kommen Eigelb und Mehl dazu und werden ebenfalls verknetet. Der Teig soll nun kalt gestellt werden. Roswitha Seybold fragt, ob Wirth den Teig im Kühlschrank gehen lässt. Der Bäcker empfiehlt jedoch einen kalten Hausflur, da der Kühlschrank zu kalt sei: "Der Teig soll ruhen, damit sich die Zuckerkristalle auflösen können." Roswitha Seybold wird von ihrem Mann Manfred begleitet, der genau genommen das Preisrätsel auch gewonnen hat.
Die beiden haben ebenfalls schon Elisenlebkuchen gebacken und wollen sich für das weitere Plätzchenbacken Ideen vom Profi holen.
Aufgeregte Töchter
Da es dauert, bis der Teig kühl ist, hat Erwin Wirth bereits einen Teig vorbereitet. Lachend zeigt er den Teilnehmern, wie schnell ein Teig mit entsprechender Maschine ausgerollt ist, während die sechsjährige Lilly Kraus mit ihrer neunjährigen Schwester Lucy aufgeregt darauf wartet, dass sie Plätzchen ausstechen darf. Ihre Mutter Sonja Kraus wird von Schwester Melanie begleitet und sagt: "Ich hab es nicht so mit dem Plätzchenbacken. Deshalb waren meine Töchter ganz aufgeregt, dass wir hierher dürfen. Und sie dürfen noch der Oma beim Plätzchenbacken helfen."
Die Teilnehmer stechen jetzt die Plätzchen aus. Das Blech kommt auf eine Halterung und wird in den Ofen geschoben. "Das ist doch mal ein großer Backofen", schwärmt nicht nur Wolfgang Spörlein. Die nächsten Teige werden gemacht. Und Fragen werden gestellt: Kann man Walnüsse statt Haselnüsse nehmen? - Im Prinzip ja, nur haben die halt einen anderen Geschmack.
Kann man Margarine statt Butter verwenden? - Ja, aber die Butter macht einen besseren Geschmack. Warum wird das Mehl mit dem Backpulver oder dem Kakao gesiebt? - Damit keine Klümpchen entstehen und sich die Zutaten besser vermischen. Was tun, wenn im Rezept die Eiermenge in Gramm steht? - Ein Ei hat 50 Gramm, 20 Gramm Eiweiß und 30 Gramm Eigelb. Welches Mehl soll verwendet werden? - Weizenmehl. Als Stefanie Förtsch hört, wo Wirth sein Mehl kauft, muss sie lachen: "Dann sind die Körner von meinem Papa!" Sie ist mit ihrer Schwägerin Tanja Welker gekommen und ist begeistert von den Tipps, hätte sich aber noch gern ein außergewöhnliches Rezept gewünscht.
Dass auch bei einem Profi etwas schieflaufen kann, sieht man jetzt: Die Butterplätzchen waren etwas zu lang im Ofen. Schnell werden neue gemacht. Die Teilnehmer sind glücklich und zufrieden über den schönen und informativen Nachmittag in Sachen Plätzchen.