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"Frontfrau" setzt auf Vernetzung


Autor: Pauline Lindner

Forchheim, Sonntag, 04. Oktober 2015

Katja Browarzik ist die neue Kulturbeauftragte der Stadt Forchheim.
Katja Browarzik ist ab 1. November Kulturbeauftragte der Stadt Forchheim. Foto: Barbara Herbst


Die Vernetzung von Kulturangeboten, Kulturschaffenden und Kulturförderern hat sich Katja Browarzik auf die Fahne geschrieben. Die neue Kulturbeauftragte der Stadt Forchheim tritt am 1. November ihr Amt an. Wegen der Sanierung des Rathauses wird Katja Browarzikihr ihr Büro in den Ausweichräumen der ehemaligen Stadtbücherei haben.
Ihr als "Frontfrau" (Wirtschaftsförderer Viktor Naumann) werden die anderen Mitarbeiter bald folgen, bevor die Vorarbeiten zur Sanierung des Rathauses beginnen. War mit Dieter George bislang ein Sprachwissenschaftler und ausgewiesener Musikkenner der Frontmann in Sachen Kultur, folgt ihm nun mit Browarzik eine Kunstgeschichtlerin und Fachfrau für Denkmalpflege und Archäologie nach.


Die 38-Jährige kommt aus der Praxis: Nach einer kürzerer Tätigkeit bei der Deutsche Bahn, war sie im weitesten Sinn als Fremdenführerin in Bamberg tätig, an "einer Schnittstelle zwischen Kunstgeschichte, Tourismus und Erwachsenenbildung", wie sie selbst sagt.
Ihre neue Stelle in Forchheim bezeichnet sie als "Traumstelle". Die nächsten Monate will Browarzik nutzen, um einen fundierten Überblick zu gewinnen; um Akteure, Förderer, Verwaltung und politische Vertreter kennenzulernen; um die Resonanz von Veranstaltungen zu hinterfragen. Ausdrücklich betont sie: "Ich werde nicht alles umstoßen. Was gut ist, das bleibt gut." Auf keinen Fall will sie "im Elfenbeintürmchen" agieren.
Forchheim wolle sie als Gesamtgebilde voranbringen und setze dabei eben auf Vernetzung, nicht zuletzt mit der Wirtschaft. Viel konzeptionelle Arbeit erwartet sie mit dem Umbau des Kolpinghauses zu einer Kulturstätte. Gleichzeitig will sie aber auch andere Veranstaltungsorte weiterbringen, um Veranstaltungen mit einem Alleinstellungsmerkmal, einem Wiedererkennungswert zu schaffen. Wenig hält sie davon, großstädtische Vorbilder einfach ins Kleine runterzubrechen.
So setzt Browarzik für die etablierten Afrika-Kulturtage auf eine engere Vernetzung mit der Universität Bayreuth, genauer: deren Graduiertenschule für internationale afrikanische Studien. Sie könne sich vorstellen, dass interkulturelle Vorträge zur Kompetenz in Forchheim ansässiger Firmen beitragen. "Mir ist es wichtig, sowohl das urbane akademische, als auch das ländlich geprägte Publikum anzusprechen. Der Begriff der Kultur ist für mich ein sehr weiter, mit dem vorurteilsfrei umgegangen werden sollte", sagt Browarzik.