Frohsinn mit und ohne Tunnelblick
Autor: Karl-Heinz Frank
Ebermannstadt, Sonntag, 15. Februar 2015
Der Ebermannstadter Gaudiwurm war heuer etwas kürzer als in den vergangenen Jahren.
Über tausend Zuschauer säumten bei kaltem aber trockenem Winterwetter die Straßenränder beim Faschingsumzug des Elferrates Ebermannstadt. Sie ließen sich von den farbenfrohen Teilnehmern in närrische Stimmung versetzen.
Zwar war der Gaudiwurm heuer mit nur 15 teilnehmenden Gruppen etwas kleiner ausgefallen als im vergangenen Jahr, als der Wahlkampf vor dem Endspurt stand und sich die Kandidaten zu mancher Narretei hatten hinreißen lassen, aber auch heuer gab es wieder einige brisante Themen, die von den Zuggruppen hintersinnig aufgearbeitet wurden.
So spielte die Blaskapelle Niedermirsberg aus einem fiktiven oder vielleicht doch an dem geplanten Ebermannstädter Umgehungstunnel angelehnten Straßentunnel gemäß dem Motto: "Tunnelausblick - Weitblick?" heraus auf. Und das von den Ebermannstadter Keglern inthronisierte Prinzenpaar aus dem Ortsteil Breitenbach zog mitsamt Burg, Rittersleut und Dudelsackpfeifer mit lautem Getöse durch die Straßen. Die neue Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) zog nach der verlorenen Wette bei der Prunksitzung als Dompteurin mit Lackstiefeln und Peitsche zusammen mit ein paar Stadträten als "Neue im Zirkus der Gold-Eber" durch die Stadt.
Abschied der Young Boys
Wer dann noch von den edlen Rittersleut und ihrem Gesinde aus dem "Sonnenhaus" der Hoecke-Lauermann-Stiftung und den vielen wilden Gardeschönheiten, Kindergarten-Tanten und Frauenbund-Damen ungeschoren davon gekommen war, den erwartete auf dem Marktplatz eine schlimme Nachricht.
So verkündete die Stammtische-Gruppe Young Boys von ihrem Prunkwagen herab, dass die Gruppe nach 20 Jahren als feste Nummer im Ebermannstadter Wiesentfasching das Handtuch zu werfen gedenke. Ein letztes Mal tummelten sich auf dem Wagen eine ganze Reihe schräger Typen, inclusive des letztjährigen "Papstes" und Elferrats-Ehrenpräsidenten Horst Kiolbassa und einer sich immer wieder aufs Neue aus der "Young Boys Family-Gruft" erhebende Mumie.
Und noch ein letztes Mal prämierten die inzwischen nicht mehr ganz so frischen "Young Boys" die witzigsten und schillerndsten Zugnummern, zündeten flugs noch ein paar Kracher und verkündeten jedem der es noch einmal hören wollte, unter welchen Themen die Young Boys in den letzten zwei Jahrzehnten die Faschingslandschaft rund um den Ebermannstadter Elferrat aufgepäppelt hatte.
Die gute Nachricht: Die Ebermannstadter Faschingsgesellschaft "Elferrat" wird sich auch weiterhin federführend um Frohsinn, Spaß und Kurzweil in der Wiesentmetropole kümmern, so dass alle auch in Zukunft mit Roland Hofmann, Sitzungspräsidentin Marina Gröger, den beiden altgedienten und Frohsinn-erfahrenen Ehrenpräsidenten Gerhard Fickert und Horst Kiolbassa sowie den vielen fleißigen Elferräten und Gardemädchen der Narretei und dem Vergnügen frönen können. Darauf gab es ein erleichtertes dreifaches "Ebs Aha".