Druckartikel: Frischluft hält das Virus draußen - so lüften eine Forchheimer Kita, Schule und Firmen

Frischluft hält das Virus draußen - so lüften eine Forchheimer Kita, Schule und Firmen


Autor: Mirjam Stumpf

Forchheim, Mittwoch, 04. November 2020

Die Fenster zu öffnen sorgt nicht nur für gutes Raumklima, sondern hilft auch dabei, die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern.
In Klassenzimmern, wie hier an der Georg-Hartmann-Realschule in Forchheim, gehört regelmäßiges Lüften schon zum Alltag. Barbara Herbst


Für eines sind die Deutschen sicherlich bekannt: das Stoßlüften. Schon in der Grundschule lernt man, dass regelmäßig die Fenster zu öffnen gut ist, damit frischer Sauerstoff hereinkommt - auch, wenn es kurzzeitig dann etwas frostig im Raum werden kann. Die britische Zeitung "The Guardian" nannte dieses Stoßlüften in Bezug auf die Virusbekämpfung jüngst in einem Artikel gar eine "nationale Obsession". Doch belächeltes Fenster-Aufreißen hin oder her, um die Verbreitung des Coronavirus in Räumen einzudämmen, kommt man ums Lüften wohl nicht herum. So handhaben das Kita, Schule und Büros in Forchheim.

Nicht von zu Hause am PC erledigt werden können die Aufträge in der Druckerei Streit. "Bei uns ist in der Produktionsstätte immer frischer Wind, salopp gesagt", sagt Inhaber Frank Streit über den Druckraum. Dort sei ohnehin schon vor Corona regelmäßig gelüftet worden, da dort die Maschinen laufen. Zusätzlich seien nun auch die Türen der Büroräume sowie die Haustür offen.

Ein wenig mehr möglich als Fenster und Türen zu öffnen ist in der Georg-Hartmann-Realschule. Bei der Generalsanierung 2016 sei eine Lüftungsanlage mit eingebaut worden, sagt der stellvertretende Schulleiter Jörg Striepke. "Die Anlage führt die verbrauchte Luft raus und frische Luft rein", sagt er, wälze also nicht nur die Luft im Raum um. Anfangs sei diese zwar eher unbeliebt gewesen, da an den Fenstern noch kein Öffner und die Lüftung kein Ersatz war. Heute laufe die Anlage auf Hochtouren. Zudem seien alle Lehrkräfte darauf angewiesen, regelmäßig in der Stunde die Fenster zu öffnen.

So lüften Kita, Schule und Firmen in Forchheim

Von den Eltern kämen ab und an kritische Rückfragen aus zweierlei Richtung. Manche hätten Angst, ihr Kind könne sich in der Zugluft gar eine Lungenentzündung holen, sagt er. Andere seien der Meinung, es benötige viel mehr Frischluft. "Corona ist ein heißes Eisen", so Striepke. Vollkommen recht machen könne man es zurzeit niemandem.

Bei der Sparkasse Forchheim können nicht alle Mitarbeiter mobil arbeiten - Gründe seien Datenschutz und Bankgeheimnis, teilt Pressesprecherin Charlotte Kaufmann mit. "All unsere Räumlichkeiten werden sowohl durch Querlüften als auch durch Lüftungsanlagen mit ausreichend Frischluft versorgt", so Kaufmann.

Und im Kindergarten St. Anna heißt es wieder: Türen und Fenster auf. "Wir lüften früh um sieben, wenn wir ankommen und dann jede Stunde", sagt Leiterin Monika Sebald. "Außerdem schauen wir, dass jeder mal in den Garten kommt. Damit gibt es kein Problem."