Freundschaft Pretzfeld-Bretzfeld wird 50 Jahre alt
Autor: Carmen Schwind
Pretzfeld, Mittwoch, 06. Dezember 2017
Die Freundschaft zwischen Pretzfeld und Bretzfeld wird im nächsten Jahr 50 Jahre alt, und auch das Kirschenfest in Pretzfeld.
In der Sitzung des Marktgemeinderates Pretzfeld verteilte die Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökol.) eine ältere Broschüre zur Freundschaft zwischen Pretzfeld und der baden-württembergischen Gemeinde Bretzfeld. Diese Freundschaft feiert im kommenden Jahr - wie das Kirschenfest - ihr 50. Jubiläum. Und auch dafür laufen bereits jetzt Vorbereitungen.
Eine Frage war, ob man neue Broschüren auflegen solle. Die Bürgermeisterin informierte das Gremium, dass das nicht vorgesehen sei, da noch viele alte Ausdrucke vorrätig seien. Autor der Broschüre "Die Freundschaft zwischen Bretzfeld und Pretzfeld" ist Josef Seitz. Er beschreibt unter anderem, dass ihm unterschiedliche Praktiken der Lebensführung der beiden Gemeinden aufgefallen seien: Die Pretzfelder bevorzugen beispielsweise Bier, die Bretzfelder dagegen Wein. "Die Leute sind allesamt fröhlich gestimmt, pflegen gleichermaßen Geselligkeit, gehen ohne Umschweife aufeinander zu, fassen schnell Vertrauen und können unkonventionell Freundschaften knüpfen", beschreibt Seitz die Gemeinsamkeiten. Der Pretzfelder Autor wurde 2008 zum "Ehren-Bretzfelder" ernannt.
Defekter Mähdrescher
Josef Seitz erzählt in der Broschüre, deren Herausgeber die beiden Gemeinden sind, dass im Jahr 1967 der Morschreuther Bauer Wunder mit seinem defekten Mähdrescher in der Werkstatt des Pretzfelder Baywa-Lagerhauses vorgefahren war. Für die Reparatur musste ein Ersatzteil bestellt werden, das im Güterbahnhof Pretzfeld angeliefert werden sollte. Doch es kam nichts an.Erst nach Nachforschungen des Bahnvorstands stellte sich heraus, dass das Teil ins hohenlohische Bretzfeld geliefert worden war. Da man das Ersatzteil schnell benötigte, machten sich die ersten beiden Pretzfelder, Meister Herold und sein Maschinenschlosser Albert, mit einem Kleinlieferwagen auf den Weg nach Bretzfeld.
An diese Geschichte erinnerte sich Ambrosius Leisgang, der 1967 auf der Heimfahrt von seinem Familienurlaub einen Abstecher nach Bretzfeld unternahm und im Gasthaus "Rössle" einkehrte. 1968 organisierte Georg Schüssel einen Baywa-Betriebsausflug nach Bretzfeld und Ambrosius Leisgang besuchte die damalige Gemeindesekretärin Ruth Jäger und gab sich als Pretzfelds Bürgermeister aus. Bretzfelds damaliger Bürgermeister Hermann Wörner schrieb dann seinen Kollegen in Pretzfeld, Franz Och, an, und eine langjährige Freundschaft begann.