Fränkische Schweiz: Strukturreform wird lebendig
Autor: Carmen Schwind
Ebermannstadt, Freitag, 29. November 2019
In Ebermannstadt findet am Samstag der Auftaktgottesdienst im neuen Seelsorgebereich Fränkische Schweiz statt. Es sollen einheitliche Konzepte zum Beispiel für die Erstkommunion oder gemeinsame Gottesdienstordnungen erstellt werden.
Die Pfarreien Kirchehrenbach, Weilersbach, Pretzfeld, Unterleinleiter, Moggast, Obertrubach, Ebermannstadt, Gößweinstein, Leutenbach, Weingarts, Pinzberg, Wiesenthau, Wichsenstein und Niedermirsberg und die dazugehörenden 16 Filialgemeinden bilden im Erzbistum Bamberg den neuen Seelsorgebereich Fränkische Schweiz mit Verwaltungssitz in Ebermannstadt.
Im Herbst 2016 trafen sich Vertreter der Pfarreien der Fränkischen Schweiz zum ersten Mal am Hallerndorfer Keller. "Denn die Struktur und die Mitarbeiterzahlen waren so nicht mehr zu tragen. Wir hatten da eine Idee, dann ist aus Bamberg der Zeitplan gekommen", erzählt Pfarrer Florian Stark aus Pretzfeld. "Es hat Gespräche gegeben, wie die Seelsorgebereiche am besten zusammenpassen", ergänzt Pastoral- und Dekanatsreferentin Helga Deinhardt.
Auch über die benötigte Anzahl von Mitarbeitern sei gesprochen worden, denn es sollten arbeitsfähige Teams gebildet werden. Ebenso wurde die Anzahl der Katholiken in den Gemeinden bewertet. "Nach all den Ideen und Untersuchungen hatte Bamberg dann die Aufgabe, das alles zusammenzufassen", sagt Stark.
"Günstig ist, dass wir uns kennen und schon oft auf haupt- und ehrenamtlicher Ebene zusammengearbeitet haben", meint Helga Deinhardt. Florian Stark fügt hinzu: "Der erste Impuls für eine Veränderung war, dass Pfarrer Werner Wolf aus Obertrubach in Ruhestand gegangen ist."
Die vorgesehene Dienstgröße für den neuen Seelsorgebereich sind eigentlich vier Priester. "Gott sei Dank haben wir mehr und können noch was am Leben erhalten, das woanders nicht mehr möglich wäre", meint Pfarrer Michael Gehret aus Pinzberg.
Es kann nach wie vor ein größeres Gottesdienstangebot geben, es sind mehr Pfarrhäuser besetzt und es kann weiter zum Beispiel Kommunionvorbereitung angeboten werden.
Persönliche Herausforderungen
Doch die Priester geben zu, dass der große Seelsorgebereich auch eine persönliche Herausforderung ist. "Jeder von uns hat bisher sein Herzblut in die Themen der eigenen Gemeinde gesteckt und deren Interesse vertreten", berichtet Pfarrer Stark. Pfarrer Gehret sagt: "Es ist nicht ganz leicht, das jetzt anders zu sehen. Je länger man auf einer Stelle war, umso schwerer ist es." Priester, die schon lange in einer Gemeinde tätig waren, haben feste Abläufe, die bisher passten. Jetzt müssen aber Veränderungen vorgenommen werden.