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Fränkische Schweiz: Pfarrer wird es trotz weiterer Aufgaben nicht zu viel


Autor: Carmen Schwind

Ebermannstadt, Donnerstag, 28. Mai 2020

Florian Stark übernimmt nach dem Ausscheiden von Zlatko Kidjemet zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die katholische Pfarrei Ebermannstadt und die Kuratie Niedermirsberg. Der Pfarrer baut nach der Strukturreform auf das Team.
Die katholische Kirche St. Nikolaus in Ebermannstadt Foto: Josef Hofbauer


Acht Jahre lang war Pfarrer Zlatko Kidjement in Ebermannstadt tätig. Seit Januar war er im Krankenstand und ist zum 1. Mai in Ruhestand gegangen. Seine Aufgaben wurden nun Florian Stark übertragen.

Dieser ist somit Pfarrer in Pretzfeld, Moggast und Unterleinleiter, Pfarradministrator in Obertrubach, Leitender Pfarrer im Katholischen Seelsorgebereich Fränkische Schweiz und jetzt Pfarrer in Ebermannstadt und der Kuratie Niedermirsberg. Könnte das zu viel werden? "Nein, denn jetzt greift der Seelsorgebereich Stück für Stück mehr", antwortet Pfarrer Florian Stark. Er vergleicht das mit einem Krug, der mit Wasser gefüllt ist: "Früher habe ich das Wasser auf vier Gläser, jetzt auf sechs aufgeteilt. Wenn alle mithelfen, kriegen wir die Gläser voll."

Er verrät, dass Pater Vijaya Raju Boddu nach dreieinhalb Jahren Pretzfeld verlassen wird. Ab September wird Christian Müllner, bisher Kaplan in Bayreuth, den Seelsorgebereich Fränkische Schweiz unterstützen.

Dieser Bereich besteht derzeit aus acht Priestern und vier Pastoral- und Gemeindereferenten. Zukünftig sollen es vier Priester und drei Referenten sein. "Das ist das Ergebnis von Berechnungen. Dabei spielen die Pfarreigröße, die Anzahl der Krankenhäuser oder die Katholikenzahl eine Rolle", erklärt Stark. Außerdem wurde ein Landbonus eingerechnet, da die Wege in eine Kirche am Land weiter sind als in der Stadt. Zukünftig soll es in Seelsorgebereichen auch nur einen Pfarrer geben, der von den anderen Priestern, einem Verwaltungsleiter und Referenten unterstützt wird. "In anderen Regionen wurde das auf einmal durchgesetzt, bei uns geschieht das langsam, damit sich alle besser an die neue Struktur gewöhnen können", sagt Florian Stark und ergänzt: "Das Team trägt damit die Seelsorge."

Gottesdienstordnungen und Abläufe sind einheitlich und aufeinander abgestimmt. Pfarrer helfen in den Kirchen untereinander aus. Stark verdeutlicht: "Ich hätte zum Beispiel drei Beerdigungen machen müssen. Eine habe ich ins Team gestellt. Da sprang dann ein anderer ein."

Dienstsitz des Seelsorgebereichs Fränkische Schweiz ist Ebermannstadt. Hier soll es auch ein zentrales Pfarrbüro für alle geben, das dann immer besetzt sein soll. Zukünftig können hier alle kirchlichen Dokumente abgeholt werden.

Gottesdienste werden über ein System verwaltet. In kleinen Filialen, in denen bisher nur unter der Woche Gottesdienste abgehalten wurden, sollen in Zukunft einmal im Monat an Sonntagen Gottesdienste abgehalten werden. Wichtig ist Pfarrer Stark eine einheitliche Struktur, denn damit sei es für das Team leichter, füreinander einzuspringen.

Außerdem soll es bald ein Logo für den Seelsorgebereich Fränkische Schweiz mit den markanten Punkten der Region geben: dem Walberla, der Basilika Gößweinstein und dem Wiesenttal.

Pfarrer Florian Stark ist Ebermannstadt auch nicht fremd, denn krankheitsbedingt durfte er immer wieder aushelfen. "Auf dem Blatt sieht es nach mehr Arbeit aus als es ist. Jetzt wirkt die Seelsorgeeinheit. Die setzt aber eine große Bereitschaft der Pfarrer voraus, dass sie auch in anderen Pfarreien wirken", fasst er zusammen.