Sieben Gastronomen der Fränkischen Schweiz haben einen neuen Verein gegründet. Das Ziel: die Kulturlandschaft und Regionalprodukte fördern.
Es gibt einen neuen Verein in der Fränkischen Schweiz. Im Braugasthof Pfister in Weigelshofen trafen sich vor kurzem sieben Gastronomen, um mit Corinna Brauer den Verein "Gscheitgut - Franken isst besser" zu gründen.
Kulturlandschaft und Regionalprodukte fördern
"Gscheitgut soll zukünftig unabhängig vom Verlag bestehen, aber weiterhin die Gastronomie der Region unterstützen", berichtet Corinna Brauer. Die Regionalinitiative "Gscheitgut" stammt vom Michael-Müller-Verlag aus Erlangen.
Brauer zählt auf, was mit dem gemeinnützigen Verein bewirkt werden soll: Die Mitglieder wollen die Kulturlandschaft und Regionalprodukte fördern. Damit soll der ländliche Raum begünstigt werden. "Uns geht es auch um Naturschutz und Landschaftspflege. Es sollen aber auch Landwirte und Gastronomen verstärkt zusammenarbeiten und die Jugendarbeit unterstützt werden", erläutert Corinna Brauer. Der Verein will zum Beispiel mit den Miniköchen der Montessori-Schule Forchheim eng zusammenarbeiten.
Verloren gegangene Rezepte
Traditionen sollen wiederbelebt und verloren gegangene Rezepte in Erinnerung gebracht werden. "Und wir wollen die Bevölkerung über das Zusammenspiel Landwirtschaft, Tourismus, Gastronomie und Kulturlandschaft aufklären. Denn jeder kann etwas für die Region tun, in dem er regionale Produkte kauft", meint Corinna Brauer, die von den Mitgliedern zur Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde. Ihr Stellvertreter ist Fritz Striegel vom Gasthof "Alter Brunnen" in Marloffstein. Zur Schatzmeisterin wurde Elisabeth Pfister gewählt.
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Die Vereinsgründer besprachen nicht nur ihre Satzung, sondern diskutierten auch über ihre Situation. "Je weiter man von der Stadt wegkommt, umso schlechter wird das Preisgefüge. Und das ist einfach nicht mehr tragbar", wirft Fritz Striegel ein. Er erzählt, dass die Gasthöfe früher über eine andere Familienstruktur getragen werden konnten. Auch gebe es mittlerweile viel mehr Auflagen, die einen hohen bürokratischen Aufwand bedeuten würden.
Wirte müssen günstig anbieten
"Jeder Handwerker verlangt einen Stundenlohn, nur wir Wirte können uns das nicht erlauben. Wir müssen günstig anbieten", klagt Elisabeth Pfister und erhält Zustimmung von den anderen Gastronomen. "Es ist auch nicht richtig, dass wir 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen müssen. Da sind die Wirte und dann letztendlich die Kunden die Leidtragenden", erklärt der Ebermannstadter Peter Hübschmann, der als Metzger, Gastronom und Caterer tätig ist. "Mit dem Verein wollen wir dem Wirtshaussterben entgegenwirken", fasst er zusammen. Außerdem wollen die Vereinsmitglieder Jugendarbeit leisten. "Denn es ist im Augenblick sehr schwierig, Personal zu finden", erläutert Elisabeth Pfister, die schon länger einen Koch sucht.
Weitere Vereinsmitglieder sind Günter Sponsel vom Gasthaus Sponsel in Oberfellendorf, Mike Schmitt vom Nikl-Bräu in Pretzfeld, Andreas Augustin und Maike Heimann von der Staudengärtnerei Augustin mit Café in Effeltrich.