Fränkische Schweiz: Millionen, damit die Mönche im Ort bleiben
Autor: Redaktion
Gößweinstein, Mittwoch, 01. Juli 2020
Bei der Sanierung des Franziskanerklosters in Gößweinstein geht es um Kosten in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro, die der Freistaat Bayern nun dafür eingeplant hat. Die staatseigene Klosteranlage ist auf dem Stand der 1960er Jahre.
Die Planungen für die Sanierung des Franziskanerklosters in Gößweinstein können weitergeführt werden. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat dafür grünes Licht gegeben.
Der Forchheimer Stimmkreisabgeordnete Michael Hofmann (CSU) war nach eigenen Angaben als Mitglied des Haushaltsausschusses im Vorfeld der Sitzung aktiv. "Letztlich hat der Ausschuss der Fortsetzung der Planungen ohne Gegenstimme zugestimmt", freut sich Hofmann über diesen Schritt. "Das heißt nicht", so Hofmann weiter, "dass morgen schon die Baufahrzeuge anrollen."
Immerhin gehe es um Sanierungskosten in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro, die der Freistaat Bayern dafür eingeplant hat. Einen Teil der anfallenden Kosten soll die Erzdiözese Bamberg übernehmen. Denn die staatseigene Klosteranlage wird von Franziskanermönchen bewohnt. Über die konkrete Summe wird noch verhandelt.
Bedeutung des Klosters
"Die Bedeutung des Klosters und der Franziskanermönche für Gößweinstein und die Fränkische Schweiz kann eigentlich gar nicht überschätzt werden", hebt Hofmann hervor. Den Verantwortlichen in der Gemeinde und der Erzdiözese sei er dankbar, dass sie aktiv geworden seien.
Frühzeitig hatte auch der frühere CSU-Bürgermeister und heutige Kirchenpfleger Georg Lang den Forchheimer Landtagsabgeordneten eingeschaltet. Lang hatte dem Abgeordneten deutlich gemacht, dass von einer schnellstmöglichen Sanierung der Verbleib der Franziskaner in Gößweinstein abhängt. "Die Franziskaner sind für die Wallfahrt und unsere Pfarrei von existenzieller Bedeutung", unterstreicht der Kirchenpfleger. "Gößweinstein mit der Basilika als sakrale Mitte der Fränkischen Schweiz und als Wallfahrtsort zur Heiligsten Dreifaltigkeit hat eine Ausstrahlung weit über die Region hinaus", erläutert Georg Land, "es sind sicherlich Hunderttausende von Menschen, die Jahr für Jahr hier in Gottesdiensten oder im persönlichen Gebet um Trost und Hilfe beten und dies auch erfahren. Die seelsorgerliche Betreuung dieser Menschen ist nur mit einer ausreichenden Anzahl von Geistlichen zu gewährleisten."
Denkmalgeschütztes Ensemble
Die Liegenschaft der Klosteranlage befindet sich an der Viktor-von-Scheffel-Straße 1 und bildet zusammen mit der angrenzenden ehemaligen Klosterkirche ein denkmalgeschütztes Ensemble. Die Liegenschaft besteht aus drei Grundstücken, die sich im Eigentum des Freistaats Bayern befinden. Klosterkirche und Friedhofskapelle stehen im Eigentum der katholischen Kirchenstiftung Gößweinstein.
"Die Bestandsgebäude des Klosters, in dem die Franziskanerpater wohnen, sind seit den 1960er Jahren keiner größeren baulichen Veränderung oder Sanierung unterzogen worden. Der Gebäudestandard, insbesondere Wärmeschutz, Brandschutz und Barrierefreiheit, ist nicht mehr zeitgemäß", erklärt der Abgeordnete Hofmann die Notwendigkeit der Sanierung.