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Fränkische Schweiz: Gasseldorf soll Kreuzweg bekommen


Autor: Carmen Schwind

Ebermannstadt, Dienstag, 24. Sept. 2019

Im Ebermannstadter Ortsteil soll ein mit EU-Mitteln geförderter Kreuzweg entstehen. Er soll aber lediglich sieben Stationen (mit Ruhebänken) erhalten.
Martern sind Zeichen der Frömmigkeit in der Region. Foto: Carmen Schwind


"Das ist ein kleines Projekt, das in die Gegend passen würde. Ein Ort für Menschen, um in der stressigen Zeit zu entschleunigen", trug der Kulturreferent des Landkreises Forchheim, Anton Eckert, in der Sitzung des Stadtrates Ebermannstadt vor. Denn Gasseldorf soll einen Kreuzweg erhalten, der vom Leader-Programm Unterstützung erhalten soll. Leader steht für "Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale", also einem Verbund von Projekten zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Die Europäische Union unterstützt hierbei seit 1991 modellhafte Projekte im ländlichen Raum, die von Menschen vor Ort mitgestaltet werden können.

Idee von Frieda Neubauer

In diesem Fall hatte Frieda Neubauer bei der Fortbildungsmaßnahme "Kreuzwege im Spannungsfeld von Kunst und Kultur" die Idee, dass man einen solchen Kreuzweg in Gasseldorf anlegen könne, und war damit zur Bürgermeisterin gegangen. Unterstützt wird sie dabei von Gabi Schleicher.

Die Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) informierte das Gremium, dass die Stadt Ebermannstadt Projektträger sein solle. "Das ist eine kleine Maßnahme, die dem einen oder anderen helfen kann, in unserer schnelllebigen Zeit mal innezuhalten und sich auf das Wichtige zu konzentrieren", meinte die Bürgermeisterin. Sie fuhr fort, dass die Maßnahme wohl eine kleine, aber eine mit einem hohen Wert sei. Der Kreuzweg soll sieben Stationen haben.

Nicht immer 14 Stationen

"Es ist historisch belegt, dass Kreuzwege nicht immer 14 Stationen hatten", erklärte Anton Eckert. Der Weg solle die Möglichkeit bieten, innezuhalten, zu beten und zu meditieren. "Den Begriff ,Kraftweg‘ würde ich ablehnen. Das ist zu esoterisch", sagte der Kulturreferent. Er erklärte, dass er vom Gremium einen Beschluss benötige, da der Verwaltungsaufwand für das kleine Projekt sehr hoch sei: "Aber der ist es mir wert." Die sieben Stationen sollen an die sieben Fußfälle Jesu erinnern. An den Stationen soll es einzelne Ruhebänke geben.

"Für die Gestaltung der Stationen liegen bereits Vorschläge vor", sagte Christiane Meyer. Der Kreuzweg soll später vom Bauhof gepflegt werden. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf insgesamt 14.410 Euro. "Das Projekt passt in die Kreisentwicklung", meinte Eckert. Er benötige den Beschluss, genauere Zahlen und schriftliche Bestätigungen von den Grundstückseigentümern, dass die Stationen mindestens 15 Jahre lang stehen bleiben dürfen. Anton Eckert will auch bei der Konzepterstellung unterstützen. Aus dem Leader-Programm könnten mehr als 50 Prozent der Kosten gedeckt werden. Der Kulturreferent kann sich auch vorstellen, dass noch einige Stiftungen Geld beisteuern. Und es gibt auch private Unterstützer. Eckert standen 1,7 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung. "Ich habe noch etwa 80.000 Euro", gab er an und meinte, dass dann sogar noch Geld für ein Klimakonzept übrig sei. Erwin Horn (NLE) war angetan von der Idee und meinte, dass in Gasseldorf die Frömmigkeit eine große Rolle spiele und ein Teil der Identität sei: "Das kann dann ein Ort sein, um hinzukommen und Tiefe im Alltag zu finden." Außerdem könne der Kreuzweg zu einem Ausflugsziel werden. Der Beschluss für den "Gasseldorfer Kreuzweg" wurde einstimmig gefasst.