Fränkische Schweiz: Die Orgel klingt wieder wie neu
Autor: Franz Galster
Niedermirsberg, Sonntag, 03. November 2019
Die Orgel der Kirche St. Jakobus der Ältere in Niedermirsberg ist generalüberholt worden. Zwei Monate lang hatte sie geschwiegen.
Sehr viel genauer als sonst haben die Kirchenbesucher in der katholischen Kirche St. Jakobus der Ältere in Niedermirsberg beim Festgottesdienst auf den Klang ihrer Orgel gehört. Schließlich hatte sie zwei Monate geschwiegen und war einer Generalüberholung unterzogen worden.
Pfarrer Lazlo Kidjemet aus Ebermannstadt betreut die Kuratie seelsorgerisch. Beim Gottesdienst segnete er jetzt die renovierte Orgel vor dem Festtagsgottesdienst wieder, bevor Organist Markus Kraus mit einem mächtigen jubilierenden "Ihr Freunde Gottes allzumal" das große Musikinstrument aufweckte.
Nach 80 Jahren - so alt ist die Orgel - seien die Balge nicht mehr dicht gewesen, sagte der Organist. "Es ist, als würde man einen Menschen 80 Jahre nicht betreuen", erklärte der Orgelbauer Thomas Eichfelder bildhaft. "Wenn kein Wind weht, geht halt nichts", fügte er hinzu mit Blick auf die undichten Blasebälge.
Pfarrer Kidjemet hat über Jahre mit dem Orgelbauer Eichfelder aus Bamberg gute Erfahrungen gemacht. Thomas Eichfelder selbst betonte, er und seine Frau Monika haben selbst auch Musik studiert, sind so nicht nur Handwerker und haben das nötige musikalische Gespür. Sie bringen also ideale Voraussetzungen als Orgelbauer und für die Überarbeitung von Orgeln mit. Monika Eichfelder kümmert sich vorwiegend um die klanglichen Arbeiten, die Intonation. Beide freuen sich, dass solche Aufträge als Wertschöpfung in der Region bleiben.
Rund 35.000 Euro kostete die Überarbeitung. Die Orgel selbst besitzt 17 verschiedene Klangfarben. Die 142 Orgelpfeifen bestehen aus einer Zinn-Blei-Legierung, aus Zink oder aus Holz. In vielen Einzelteilen wie Pfeifenwerk, Windladen, Membranen oder Spieltraktur wurden alle Teile der Orgel demontiert und in der Fachwerkstatt in Bamberg gründlich überholt. Die Pfeifen wurden in der Werkstatt vorintoniert und teilweise Register umintoniert.
In der Kirche erfolgte dann der Ausgleich an Lautstärke und Ansprache. Etwa 1500 Orgelteile wurden so zerlegt, in der Werkstatt gründlich überarbeitet und wieder eingebaut. "Die Orgel fühlt sich wieder an wie neu", bestätigte auch Organist Markus Kraus.
"Der Klang dieser Orgel erinnert daran, dass dies das Wort Gottes ist", meinte Pfarrer Kidjemet, der mit dem Ergebnis der Renovierung zufrieden ist. Er dankte den Orgelbauern und den vielen Ehrenamtlichen seiner Pfarrgemeinde, die mitgewirkt haben, dass dieses Projekt ein Erfolg wurde.