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Forchheims schmucke Heimat für 40.000 Medien


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Samstag, 01. Dezember 2012

Die Fassade der neuen Forchheimer Bücherei ist schon fertig. Im Juni soll auf dem Gelände der ehemaligen Klinik die Ausleihe beginnen.
Die Fassade der Stadtbibliothek ist fertig. Sie soll wie ein Bücherregal aussehen.Fotos: Barbara  Herbst


Die Fassade ist so gestaltet, dass sie an ein Bücherregal erinnert. Die Rücken dieser Bücher sind schon sichtbar, die Fassade ist fertig. Noch ein gutes halbes Jahr, dann können hinter der Fassade der neuen Stadtbibliothek die Bücher aufgeschlagen und ausgeliehen werden.

Am Donnerstag überzeugte sich der Stadtrat von den Fortschritten des Drei-Millionen-Euro-Projektes. "Risse hab ich noch keine gesehen", scherzte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO). Damit spielte er auf die schwierigen statischen Verhältnisse an, die der Forchheimer Architekt Thomas Krügel zu berücksichtigen hatte; denn die auf drei Etagen verteilte Bücherei steht auf den Kellern des alten Forchheimer Krankenhauses.

Gerade wird der Estrich verlegt.

Die Umrisse der Ausleih- und Informationstheke lassen schon ahnen, wie das Raumgefühl in der Bücherei im Erdgeschoss sein wird. Ohne Personal wird man hier Bücher ausleihen und abgeben können.

Im ersten Obergeschoss werden die Romane stehen; hier wird es auch eine Lese-Ecke mit Ledersesseln geben; ein Lese-Café - und für die Kinder eine Lese-Insel. Wie Bibliotheksleiterin Doris Koschyk den Stadträten ausmalte, werde diese Lese-Insel von einem Sternenhimmel überspannt, unter dem die Kinder "kuscheln und schmökern können".

So wie die Kinder bis zwölf Jahre ihre eigene Abteilung in dem neuen Haus vorfinden, so können sich auch die Jugendlichen ab Sommer 2013 in einer eigenen Ecke einrichten. Die Regale mit dem Lesestoff für Jugendliche werden sich im zweiten Stockwerk finden; dort, wo auch eine Abteilung mit Sachbüchern eingerichtet wird - und eine Mediathek. Der Raum, der die Filme bereitstellt, dient zugleich als Kino- und Aufenthaltsraum.

Wie Architekt Thomas Krügel schilderte, werde die "Media-Röhre" einen futuristischen Touch haben. Mit einem Stahlboden ausgestattet, erinnert der Raum an eine Diskothek oder an eine "Back-Stage-Bühne".

Einschließlich der Büros wird sich die neue Stadtbücherei über eine Fläche von 1100 Quadratmeter erstrecken. Noch hängen überall Kabel aus der Wand und die Stockwerke stehen voller Werkzeug und Baumaterial. "Aber der gröbste Teil der Arbeit ist geschafft", sagt Architekt Krügel. Und Doris Koschyk hat längst begonnen, über Details der Innengestaltung nachzudenken. So werden die Wände des Deckenkranzes über dem Lese- Refugium im ersten Obergeschoss mit Schriftzügen versehen sein. Auf eines dieser Wand-Zitate hat sich Doris Koschyk schon festgelegt. Es ist ein Satz des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges: "Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt."