Forchheimerin hilft den Menschen in Peru
Autor: Redaktion
Forchheim, Mittwoch, 12. April 2017
Ungewöhnlicher starker Regen und Erdrutsche verwüsten derzeit das lateinamerikanische Land. Das berichtet die aus Forchheim stammende Petra Thümmler-Yalico.
Das Wort "Huaico" aus der indianischen Ketschua-Sprache bedeutet "vom Berg gelöste Geröllmassen sind in Bewegung" erklärt Petra Thümmler-Yalico. Die gebürtige Forchheimerin lebt in Peru und leitet dort die Hilfsorganisation Beit Schalom.
Der seit Januar anhaltende Regen in noch nie dagewesener Stärke und Menge habe dazugeführt, dass die Berghänge das Gewicht der Steinmassen nicht mehr halten konnten. In tödlicher Wucht stürzten den Angaben Petra Thümmler-Yalicos zufolge, Stein- und Schlammlawinen in die Täler. Flüsse, die ohnehin schon Hochwasser führten, fegten Schutzmauern einfach weg. Brücken wurden zerschlagen. Verstopfte Flußbetten führten dazu, dass die Wassermassen sich neue Wege suchten. Sie machten Straßen und Wege zu Flussbetten.
Den Menschen blieb nur die Flucht. "Rund 200 Brücken sind zerstört. Allein an der Küste gibt es 100 000 Menschen, deren Häuser einfach verschwunden sind. Insgesamt sind rund 500 000 Menschen betroffen und mussten und müssen in Sicherheit gebracht werden", sagte Thümmler-Yalico.
Da der Regen weiter anhält, sind weitere Huaicos und deren Folgen zu erwarten. Der Katastrophendienst ist völlig überfordert. Auf den Hängen ausharrende Menschen werden in telis wagemutigen Rettungsaktionen von Militär, Feuerwehr und Polizei in Sicherheit gebracht. "Auch Lima selbst ist betroffen. Und es gibt Gebiete, aus denen noch keine Berichte vorliegen. Dazu belastet uns alle jetzt noch eine Insektenplage", berichtet Petra Thümmler.
Es drohe deshalb eine Welle von Infektionen. Aber neben den kaum zu bewältigenden überregionalen Aufgaben, so sagt Petra Thümmler-Yalico, bleiben die Gesundheitsprobleme vieler betroffener Menschen in unserer Obhut in ihrer ganzen Dringlichkeit bestehen.