Forchheimer Taxi-Fahrer schlagen Alarm: 80 Prozent weniger Umsätze wegen Corona
Autor: Petra Malbrich
Forchheim, Dienstag, 05. Mai 2020
Aufgrund der Corona-Pandemie fahren kaum noch Menschen mit dem Taxi. Fahrgäste sind derzeit fast ausschließlich Menschen, die zur Risikogruppe zählen. Wirtschaftlich und auch was die Einhaltung der Abstandsregeln betrifft, eine schwierige Zeit für Taxi-Fahrer.
Die Taxiunternehmerin Rebecca Langer vom Taxi- und Fahrdienst "Kutschka" aus Gräfenberg wurde zu einer älteren Frau gerufen. Diese muss nach Forchheim zur Dialyse. Wer Anfragen für solche Krankenfahrten hat, gehört zu den glücklichen Taxiunternehmern. Denn seit Wochen sieht es düster aus.
"Wir haben wenig Kundschaft. Die gesamten Barfahrten fallen weg", sagt Joachim Schertel, von der Taxi-Vereinigung Forchheim. Das ist die Taxizentrale, der sich acht Betriebe in Forchheim angeschlossen haben.
Corona-Krise: Taxiunternehmen mit 80 Prozent weniger Umsatz
In Forchheim selbst gibt es drei weitere Taxiunternehmen sowie den Taxi- und Fahrdienst "Kutschka", der für den Raum der südlichen Fränkischen Schweiz zuständig ist. Die meisten Taxiunternehmer halten sich mit Krankenfahrten über Wasser. Aber: "80 Prozent des Umsatzes fallen weg. Wer diese Fahrten nicht hat, für den sieht es noch schlechter aus", weiß Schertel.
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Die Taxifahrer warten ab, versuchen, den Tag rumzubringen. Drei bis vier Krankenfahrten und zwei bis drei private Fahrten hat die Taxi-Vereinigung pro Tag auf der Liste stehen. Die Privatpersonen, die sonst von Disco oder Kneipe abgeholt oder zum Flughafen gebracht werden wollen, entfallen aufgrund der Corona-Ausgangsbeschränkung. Der komplette Abend- und Wochenendumsatz bleibt aus.
"Wir hatten gehofft, dass es am Montag wegen der Öffnungen besser wird", gesteht Schertel. Die Hoffnung wurde nicht erfüllt. Ob die Leute Angst haben, weiß er nicht. Die Taxiunternehmer halten sich an alle Sicherheitsauflagen. Auch Rebecca Langer fährt entsprechend der Hygienevorschriften. Während sich die Menschen seit vergangener Woche an den Mundschutz gewöhnen, trägt Langer ihn schon länger. "Aus Respekt vor den Menschen. Der Mundschutz hilft, die Patienten zu schützen", sagt sie.
Schutzmaßnahmen ergriffen: Großteil der Kundschaft zählt zur Risikogruppe
Ein Großteil ihrer Kunden gehört zur sogenannten Risikogruppe. Langer fährt viele chronisch erkrankte oder immungeschwächte Kunden zu Arztterminen oder in die umliegenden Krankenhäuser. Deshalb hat die Taxiunternehmerin bereits vor den staatlichen Verordnungen die nötigen Schutzmaßnahmen umgesetzt.