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Forchheimer Schüler sollen in die S-Bahn


Autor: Andreas Oswald

Forchheim, Dienstag, 16. Juli 2013

Die ins Stocken geratenen Gespräche mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zum S-Bahn-Halt Forchheim Nord sind wieder in Gang. Nun liegt es daran zu untermauern, wie viele Schüler die Bahn nutzen würden.
Als Voraussetzung für einen Haltepunkt im Forchheimer Norden soll der Landkreis verbindlich zusagen, dass er die Schüler in die S-Bahn bringen will.  Foto: Josef Hofbauer Archiv


Die Signale für einen S-Bahn-Halt im Forchheimer Norden stehen gut. Darauf deutet jedenfalls das jüngste Gespräch zwischen Landratsamt und Bayerischer Eisenbahngesellschaft (BEG)hin, über das im Kreisbauausschuss berichtet wurde. Jetzt hängt alles von der Schülerbeförderung ab.

Nach Rücksprache mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium vom 11. Juli ist nun eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Freistaat Bayern und dem Landkreis Forchheim notwendig, um den S-Bahnhalt Forchheim Nord zu ermöglichen - wenn die Einsteigezahlen erreicht werden. Dazu soll der Landkreis verbindlich zusagen, dass er die Schüler auf die S-Bahn bringen will.

Die Ausschußmitglieder stimmten daher der Beschlussvorlage zu, wonach der Landkreis grundsätzlich seine Absicht erklärt, die "Schülerverkehrsströme an die S-Bahn anzupassen und einer vertraglichen Vereinbarung "näher zu treten, wenn der S-Bahnhalt Forchheim Nord errichtet wird".

Mit diesem Beschlussvorschlag ging auch CSU-Kreisrat Michael Hofmann (Junge Bürger) konform, der zuvor einen eigenen, ähnlich lautenden Antrag gestellt hatte. "Wichtig ist, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden", erklärte Hofmann. Wie Frithjof Dier, der unter anderem für die Schülerbeförderung verantwortlich ist, erklärte, könne der erste Teil des Antrages der Jungen Bürger, die Anpassung des Busverkehres an die S-Bahn vorzunehmen, nach dem Gespräch vom 8. Juli als sehr weit fortgeschritten bezeichnet werden. Es erfolge hier noch die Anpassung an den konkret geltenden S-Bahntakt für das Jahr 2017 oder später. Hier werde der Landkreis nach den von der BEG noch vorzulegenden künftigen S-Bahnfahrplänen konkrete Buszubringerkonzepte vorlegen.

Es werde nun die Schülerfrequenz auf der betreffenden Strecke analysiert - unter anderem auch durch Schülerbefragungen. Ziel sei, dies bis Mitte des Jahres zu erledigen. Der Landkreis habe deutlich gemacht, dass er eine Verankerung des S-Bahnhaltes Forchheim-Nord im laufenden Planfeststellungsverfahren als notwendig ansieht.

Glauber attackiert Nöth

Mit Blick darauf, dass der Wirtschaftsausschuss mit Stimmen der CSU und FDP einenAntrag der Freien Wähler abgelehnt hatte, der darauf abzielte, dass die BEG die aus der Region vorgelegten Einstiegszahlen akzaptieren solle, empörte sich Landrat Glauber über MdL Eduard Nöth. Wenn dieser als Schirmherr bei Unterschriftensammlungen für den S-Bahnhalt auftrete, aber im Wirtschaftsausschuß dagegen spreche, "dann verstehe ich die Welt nicht mehr", zürnte Glauber. Hofmann hielt entgegen, dass es nicht sinnvoll wäre der Eisenbahngesellschaft vorzuschreiben, welche Zahlen sie anzuwenden habe. Man solle vielmehr die Wege für die Schüler so bereiten, dass sie die Bahn nutzen. Der wichtigste Punkt sei, dass man ins Planfeststellungsverfahren komme. In einem sind sich Glauber und Hofmann einig: in ihrer Verärgerung darüber, dass sich die BEG bisher so stur gestellt habe. Fakt sei jedoch, so Hofmann, "dass wir nun auf einem guten Weg sind".