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Forchheimer Realschule packt die Umzugskisten


Autor: Mathias Erlwein

Forchheim, Freitag, 14. Februar 2014

Ab dem 10. März werden die Kinder und Jugendlichen der Georg-Hartmann-Realschule in Neuses unterrichtet. Bis es so weit ist, müssen auch die Lehrer kräftig mit anpacken.
Fachlehrerin Katharina Deckert hat ein wenig Angst um ihren Platz im großen Wandschrank. Sie kennzeichnet ihr "Revier" mit Kreide. Fotos: Erlwein


Eine Schule ist im Aufbruch. In der Georg-Hartmann-Realschule herrscht in diesen Tagen emsiges Treiben. Man sieht Schüler mit Rollcon-tainern anstatt Büchern, auf den Tischen im Lehrerzimmer stapeln sich Unterlagen.
Schulleiter Jürgen Kretschmann hat derweil nur noch sporadisch einen kleinen Bürotisch im Rektorat zur Verfügung. Alle stehen sie hier vor einer großen logistischen Herausforderung: Bis zum 10. März muss die Realschule von Forchheim nach Neuses in ein eigens dafür umgebautes Gebäude umgezogen sein.

Ab diesem Tag findet dort der Unterricht für fast alle Schüler statt. Das Schulgebäude Forchheim wird in der Zwischenzeit generalsaniert. Zweieinhalb Jahre sind dafür eingeplant. "Wo kommen die Aufkleber hin? Auf die Oberseite?", wird Kretschmann im Vorübergehen von einem Lehrerkollegen gefragt.



"Einer oben, einer an die Seite", so die kurze Antwort, der Frage-steller nickt und verpackt weiter. Über 350 Kartons sind jetzt schon abfuhrbereit, es werden noch viele dazukommen. Schwere Utensilien wie Hämmer oder Ambosse aus dem Werkraum werden in Rollcontainern abtransportiert. "Wir versuchen das Beste, aber ein richtig normaler Unterricht ist zurzeit nicht immer möglich", erklärt eine Lehrerin. Man müsse eben improvisieren.

Urlaubssperre für die Lehrer

In besonderem Maße gilt das für die Fächer Physik und Chemie, die gern mit anschaulichen Versuchen aufgepeppt werden.
Weil alles, was ein bisschen Spaß bereiten kann, bereits verpackt ist, müssen Lehrer und Schüler derzeit mit eher trockenen, theorielastigen Stunden vorliebnehmen.

Katharina Deckert hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Die Fachlehrerin für Deutsch und Erdkunde wähnt ihren Stauraum für Fachliteratur im großen Wandschrank im Lehrerzimmer in Gefahr. Mit Kreide markiert sie ihr Fach: "Deutsch" schreibt sie in großen Lettern an ein Schranktürchen. Heißt soviel wie: Finger weg Kollegen, das ist mein Schub!

"Wir wissen nämlich nicht genau, ob der riesige Schrank auch so wieder in Neuses aufgestellt werden kann. Der Kampf um die Plätze hat jetzt begonnen", scherzt sie.

Doch der Rektor kann alle, die Angst um ihre Besitzstände haben, beruhigen. Das Lehrerzimmer in Neuses sei sogar um einiges größer als das der Realschule. Dort finde der große Regalschrank allemal Platz.

Der Hauptteil des Umzugs soll in den Faschingsferien über die Bühne gehen. Am Rosenmontag und am Faschingsdienstag rollen die Lkws der Umzugsfirma an. Die allermeisten Sachen sollen bis dahin verpackt sein.
Schließlich geht es dann sofort ans Einrichten im neuen Domizil. Ab Aschermittwoch heißt es für alle Lehrkräfte: Urlaubs-sperre. Sie sollen sich stattdessen mit ihrer neuen Wirkungsstätte vertraut machen - und natürlich auch beim Einräumen in Neuses wieder mit anpacken.