Druckartikel: Forchheimer Realschüler packen die Koffer

Forchheimer Realschüler packen die Koffer


Autor: Mathias Erlwein

Eggolsheim, Montag, 10. Februar 2014

Die Georg-Hartmann-Realschule unterrichtet ihre Kinder und Jugendlichen in den kommenden zwei Jahren nicht mehr in Forchheim, sondern im ehemaligen Lindner-Gebäude in Eggolsheim.
Bürgermeister Schwarzmann (r.) führt durch das Gebäude,


Die Georg-Hartmann-Realschule zieht um und die Schüler gehen mit. In den kommenden zweieinhalb Jahren findet ihr Unterricht im ehemaligen Lindner-Gebäude direkt neben dem Eggolsheimer Bahnhof in Neuses statt.

Der Umzug wird nötig, weil das Schulgebäude in Forchheim renoviert wird.
Deshalb ziehen 900 Schüler am 10. März ins Lindner-Gebäude: "Das ist ein immenser organisatorischer Aufwand", versichert Schulleiter Jürgen Kretschmann. Zunächst hatten viele Eltern große Bedenken, dass der Unterricht künftig in einem "Industriegebäude" stattfinden soll. "So nach und nach legten sich aber die Bedenken.

Wir haben viele Gespräche geführt", sagt Kretschmann. Bei einem Tag der offenen Tür, den die Marktgemeinde Eggolsheim im ehemaligen Lindner-Gebäude am Wochenende veranstaltet hat, kamen Hunderte von neugierigen Besuchern.

Sie besichtigten die insgesamt 4000 Quadratmeter im ersten und zweiten Obergeschoss. Das Fabrikgebäude wurde komplett umgebaut, damit darin ein geregelter Unterricht stattfinden kann, versichert Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB).

45 Klassenzimmer

Im renovierten und umgebauten Industriedenkmal - das Gebäude steht unter Denkmalschutz - war auch schon die Bamberger Fachakademie für Sozialpädagogik und die Grund- und Mittelschule Eggolsheim untergebracht.
"Für die Forchheimer Realschule mussten wir einen kompletten weiteren Trakt neu ausbauen", sagt Schwarzmann.

Es stehen jetzt 45 Klassenzimmer und Fachräume zur Verfügung, es gibt ein Lehrerzimmer, ein Sekretariat und drei Computerräume. "Investitionen mit einem Volumen von rund 1,6 Millionen Euro wurden getätigt", resümiert Schwarzmann. Wegen der direkt nebenan verlaufenden Bahntrasse sind ferner Schallschutzfenster eingebaut worden.

Was es allerdings nicht gibt, ist eine Küche. "Eine Mittagsversorgung ist nicht möglich, deswegen haben wir die Unterrichtszeiten angepasst", bedauert Schulleiter Kretschmann.

Ein paar Unterrichtsstunden werden aber auch weiterhin in Forchheim abgehalten und auch der Sport findet weiterhin in der Schulsporthalle statt. Damit die Schüler nicht ständig zwischen Forchheim und Neuses und Forchheim pendeln müssen, findet für rund 150 Schüler einmal die Woche der Unterricht in Forchheim statt, im Realschul- Anbau von 2001 und in der Adalbert-Stifter-Schule.

Neben den Eltern und Schülern machten sich auch die Lehrkräfte vor Ort ein Bild von ihrer vorübergehenden Wirkungs-stätte. "Hell, freundlich - schaut doch alles sehr gut aus", freut sich beispielsweise Fachlehrerin Irina Wismath.

Erleichterung bei der Lehrerin

Sie hält den Auszug der Schüler währen der zweieinhalbjährigen Umbauzeit für die beste Lö-sung. "Ansonsten hätte es ja fünf Jahre gedauert, bei laufendem Unterricht zu sanieren. Vom Chaos und der Unruhe ganz abgesehen", sagt die Lehrerin für Deutsch und Geschichte. Ein größeres Problem befürchtet Schulleiter Jürgen Kretschmann allerdings bezüglich der fehlenden Infrastruktur immer dann, wenn viel Verkehr ist. Zum Beispiel in den Stoßzeiten.

Er richtet deswegen die dringende Bitte an alle Eltern, ihre Kinder nicht selbst nach Neuses zu fahren und sie auch nicht direkt an der Schule abzuholen. "Dann würde ein Verkehrskollaps drohen", bittet er um Einsicht.
Die Busse fahren wie gewohnt an die Georg-Hartmann-Realschule. Von dort aus steigen die Schüler in ihre jeweiligen Buslinien um oder können von dort abgeholt werden.