Forchheimer Paradeplatz soll kundenfreundlicher werden
Autor: Andreas Oswald
Forchheim, Freitag, 22. November 2013
In einem Workshop zeigten Bürger Ideen zur Belebung des Paradeplatzes. Unter anderem werden eine Überdachung der Tiefgarageneingänge, mehr Begrünung und eine Änderung der Straßenführung gefordert.
"Mit dem bisher Geschaffenen am Paradeplatz sind die Anlieger zufrieden" . Das ist das Fazit, das Roland Wölfel vom Stadtmanagement-Unternehmen Cima nach einem Gestaltungs-Workshop zog, an dem kürzlich zahlreiche Hauseigentümer, Mieter und Geschäftsleute teilnahmen. Über das Bisherige hinaus richteten die Bürger aber ihren Blick auch in die Zukunft.
Die Veranstaltung ist Teil des Projektes "Leben finden innen-Stadt". Nachdem man sich bisher darum gekümmert habe, wie der Bau des Geschäftszentrums am Paradeplatz vorangehe, stehe jetzt die Bewertung der aktuellen Situation und die zukünftige Planung im Mittelpunkt, erklärt Wölfel. Auf dem Workshop, an dem auch Stadtplaner Alexander Dworschak Rede und Antwort stand, wurden auch Handlungsansätze für eine weitere Belebung des Paradeplatz-Umfeldes untersucht.
Qualität statt Quantität
Zu den diskutierten Themen gehören beispielsweise die Märkte und Veranstaltungen auf dem Platz. Man sei zu dem Ergebnis gekommen: "Wir brauchen nicht jeden Raumfüller sondern Qualität statt Quantität", berichtet der Cima-Geschäftsführer. Genauer gesagt: Ein "Ja" zu Bauernmärkten und Ähnlichem, aber ein klares "Nein" zu Flohmärkten.
Angeregt werde eine neue Situierung der Marktbuden. Sie dürften nicht die Schaufenster der Läden verstellen sondern sollten vielmehr Rückseite an Rückseite aufgestellt werden. So bilde sich eine Passage, in der die Kunden zwischen Schaufensterauslagen und Marktständen flanieren könnten. Als Beispiel verweist Roland Wölfel auf den Markplatz in Coburg.
Auf dem Workshop wurden sich auch Gedanken gemacht, wie man den Paradeplatz kundenfreundlicher gestalten könnte. Beispielsweise durch eine bessere Ausschilderung der öffentlichen Toiletten - oder einem Lift in der Tiefgarage. Ein Aufzug sei zwar anfänglich vorgesehen gewesen, erklärt Wölfel, der Bau sei dann aber an der Finanzierbarkeit gescheitert. Jetzt werde die Stadt allerdings von der Notwendigkeit wieder eingeholt. Wölfel verweist dabei auf Gespräche, die zwecks eines nachträglichen Lift-Einbaus zwischen der Stadt, dem Rewemarkt und dem Bau-Investor geführt würden.
Auch die bessere Anbindung des Paradeplatzes an die Fußgängerzone wurde diskutiert. Ein Vorschlag ist, die Motorrad-Parkplätze zu verlegen um den Zugang zu öffnen. Auch eine Überdachung der Tiefgaragen-Eingänge steht in der Überlegung. Allerdings sei hier die Transparenz wichtig. Es dürfe nichts "verbaut" werden auf dem Paradeplatz, erklärt Wölfel. Allerdings sei als Blick- und Anziehungspunkt beispielsweise ein Brunnen wünschenswert. Auch das Uralt-Thema Mariengruppe ist ungebrochen aktuell: Hier wird vorgeschlagen, die barocke Allegorie zur Alten Wache hin zu verlagern, mit Blickachse zur Kommandantur .
Wichtig sei den Teilnehmern des Workshops auch die Begrünung des Paradeplatzes, betont der Cima-Geschäftsführer.
Dauerbrenner Verkehr
Die Verkehrsbelastung ist nach wie vor ein Dauerthema. Beklagt wurde, dass die Autos entlang des Paradeplatzes zu schnell führen und die Regelungen der dort ausgewiesenen "Spielstraße" schlichtweg ignoriert würden. Als Tempo-Bremse vorgeschlagen wurde eine Fahrbahnverengung und eine geschwungene Straßenführung.
Insgesamt zeigte sich Roland Wölfel positiv überrascht von der großen Harmonie bei dem Workshop. Im kommenden Jahr wolle die Cima mit dem Stadtrat in Klausur gehen. Dabei sollen die Ergebnisse des Workshops präsentiert werden. Ziel sei es, den Stadträten eine Hilfestellung für ihre Entscheidungen zur Paradeplatz-Gestaltung zu geben.