Das Forchheimer Königsbad erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Im vergangenen Jahr kamen knapp 300.000 Gäste. Dennoch hat Bäderchef Walter Mirschberger eine Unterdeckung von 840.000 Euro zu verzeichnen.
Ein öffentliches Bad ist ein Draufzahlgeschäft. Auch die Stadt Forchheim muss für sein Königsbad jährlich Mittel zuschießen. Im Finanzausschuss am Mittwoch legte Bäderchef Walter Mirschberger die Betriebsabrechnung des vergangenen Jahres vor. 840.000 Euro beträgt die Unterdeckung.
Das Defizit habe sich "eingependelt", stellte Ulrich Schürr (JB) fest - und es sei "zu befürchten, dass sich das Defizit verfestigen wird". Wobei Schürr auch betonte, dass "etliche Entwicklungen Anlass zur Freude geben".
Zum Beispiel: Die Besucherzahl lag im Jahr 2013 bei "knapp 300.000", sagte Mirschberger, das sei eine "erneute Steigerung". Unter anderem führte der Bäderchef die wachsende Attraktivität auf die Königskarte zurück, die es ermögliche, den Eintrittspreis von 4,50 auf 3,60 Euro zu reduzieren.
Woher kommen die Gäste? Sebastian Platzek (FDP) interessierte sich für die Frage, wie hoch der Anteil der Forchheimer und wie hoch jener auswärtiger Besucher ist. Auch Günther Hammer (SPD) meinte, dass eine entsprechende Erhebung genutzt werden könne, um das Königsbad gezielter zu bewerben. Mirschberger kündigte an, eine Postleitzahl-Auswertung an den Kassen zu organisieren.
Die Sauna des Königsbades (knapp 39.000 Besucher im Jahre 2013) gibt erste Hinweise auf die Zusammensetzung der Besucher: 55 Prozent kommen aus Forchheim, 26 Prozent aus Erlangen; der Rest verteilt sich auf das Umland und den Raum Bamberg. Diese Zahlen ergeben sich aus den aktuell ausliegenden Unterschriftenlisten. Die Unterschreibenden protestieren gegen die drohende Umsatzsteuer-Erhöhung (plus 19 Prozent), die den Saunabesuch verteuern würde. Und weil auf den Listen samt Postleitzahl unterschrieben wird, kennt man im Königsbad neuerdings in etwa die Herkunft der Sauna-Besucher.
Neue Liegen Das Thema wirtschaftliche Betriebsführung beschäftigt Walter Mirschberger und Jörg Mann (Schwimm-Meister und Technischer Leiter des Bades) nun schon im fünften Jahr. Mann berichtete den Stadträten, wie durch technische Kniffs und Isolierungen auch im Kleinen gespart werden kann.
Im kommenden Jahr sollen die Energiekosten weiter reduziert werden: 120.000 Euro sind im Etat 2015 eingeplant, um die große Röhren-Rutsche zu isolieren. Und auch in den Komfort der Besucher wird investiert: 20.000 Euro werden für Stühle, Tische sowie für behinderten- und seniorengerechte Liegen ausgegeben.