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Forchheimer Geschäftsleute sparen Strom


Autor: Ekkehard Roepert

Forchheim, Freitag, 11. Januar 2013

Die hohen Stromkosten machen sich in der Forchheimer Geschäftswelt auch positiv bemerkbar: Die Geschäftsleute setzen auf Energiesparkonzepte.
Viel Licht gibt es in der Abele-Filiale in der Hauptstraße. Mit einem neuen Lampenkonzept will Filialleiter Siegfried Maertens Energie sparen. Roepert


Eine Ringschaltung in der Werkstatt ist bereits installiert. "Schluss mit dem stromfressenden Standby", sagt Augenoptikermeister Siegfried Maertens: "Am Abend werden die 17 Geräte, die Lüftung und die Computer ausgeschaltet". Und in den nächsten Monaten werde nun ein "Konzept zur besseren Lichtausbeute" umgesetzt, kündigt Maertens an. Er ist Filialleiter von Abele-Optik in der Forchheimer Hauptstraße. Über 40 Glühbirnen leuchten den Laden aus. Achtzig Watt pro Birne. Der Verbrauch soll nun drastisch reduziert werden. Über den beiden Augen-Messgeräten hat der Filialleiter schon mal probeweise zwei SMD-Leuchten anbringen lassen. "Acht Watt statt bisher achtzig Watt pro Leuchte."

Auch Mike Schlittchen spielt gern mit der Lichttechnik, wenn es um Einsparpotenziale geht. Schlittchen leitet den Forchheimer Globus-Baumarkt: "Wir haben eine komplett neue Markt-Beleuchtung", erzählt er.

"Die alten Gas-Dampf-Lampen wurden durch Leuchtstoffröhren ersetzt, die per Computer gesteuert werden." Nun sei die Beleuchtung wirkungsvoller und dimmbar. Der energietechnische Spareffekt liege bei etwa 25 Prozent, sagt Marktleiter Schlittchen.

Dass der bewusste Umgang mit Strom nicht erst seit der jüngsten Preiserhöhung üblich sei, das betont Lisa Badum, Mitarbeiterin bei der Forchheimer Firma Naturstrom: "Bei uns werden Neukunden grundsätzlich mit Strom-Spartipps versorgt."

Verhalten der Nutzer durchleuchten

Ähnlich äußert sich Matthias Höll, Energie- und Klimaberater bei den Stadtwerken Forchheim. Lange vor der Erhöhung der Strompreise habe beim Verbraucher das Nachdenken begonnen. In den vergangenen eineinhalb Jahren sei er zusammengerechnet viereinhalb Monate nur als Berater unterwegs gewesen, erzählt Höll. "Pro Woche sind es rund zehn Kunden, Geschäftsleute, aber auch private Verbraucher, die sich von den Stadtwerken beraten lassen."

Immer wieder werde er beispielsweise auch von Metzgern gerufen. "Dabei geht es oft um grundsätzliche Fragen: Wie viel Strom verbrauchen die Maschinen überhaupt?"
Bei seinen Messungen entdeckt Matthias Höll nicht selten "Geräte, die wahnsinnig viel Strom ziehen". Die Erstberatung der Stadtwerke sei kostenlos. Und meist, so Matthias Höll, bleibe "das Durchleuchten des Nutzerverhaltens" nicht ohne Konsequenzen. Kraftwärmekopplung oder der Einsatz Energie sparender Geräte - "... es gibt immer mehr Menschen, die sich Gedenken machen."

Einer, der sich schon in den 80er Jahren Gedanken machte - und der in der Geschäftswelt wohl eine Vorreiter-Rolle beim Energiesparen einnimmt, ist Walter Reif. Der Metzgermeister hat in seinem Laden in der Forchheimer Hauptstraße bereits in den 80er Jahren einen sogenannten Maximumüberwacher installiert. Das Gerät sorgt für einen gleichmäßigen Energiebezug, bei dem die Lastspitzen "gekappt" werden.

Außerdem nutzt Walter Reif seit vielen Jahren die Energie seiner Kühlaggregate, die andernfalls "verpuffen würde". Hunderte Liter Wasser benötige er täglich. Mit der überschüssigen Energie der Aggregate könne er den Kessel "kostenlos auf 40 und 50 Grad vorheizen".