Forchheimer Afrika-Kulturtage in der Kaiserpfalz laden zum Mitmachen ein
Autor: Eva-Maria Turnwald
Forchheim, Sonntag, 07. Juli 2019
Die Afrika-Kulturtage sind längst aus den Kinderschuhen entwachsen und locken Jahr für Jahr mehr Besucher an. Auch in diesem Jahr zeigte sich, dass das Konzept der Veranstalter aufging.
Die Besucher der Afrika-Kulturtage, die am Wochenende durch das Eingangstor in der Sattlertorstraße getreten sind, haben durch das Tor einen anderen Kontinent beschritten. Vergessen ist Hektik und Stress, vielmehr sind die Besucher gefesselt von der Lebensfreude und von dem Flair des afrikanischen Kontinents. Schon kommt es einem so vor, als ob man über einen afrikanischen Basar schreitet.
Die sechsjährige Selina aus Bamberg bleibt gleich an einem der ersten Stände stehen, an dem sich Mädchen Rastazöpfe ganz nach afrikanischer Art flechten lassen können. Auf dem Basar gibt es aber viel mehr zu entdecken, denn die Besucher können bei einem Bummel durch die Ausstellungsfläche tief in die afrikanische Kultur eintauchen.
Afrikanisches Essen von herzhaft bis süß
Das Rentner-Ehepaar Brunhild und Erich ist seit einem Afrika-Urlaub zu wahren Afrika-Liebhabern geworden und genießt den Rundgang über das Festivalgelände. "Es ist die Lebensfreude und die Gelassenheit des Landes, die das ganz besondere Flair dieses Kontinents prägen", schwärmt der 72-jährige Erich. "Schon alleine der großflächige afrikanische Basar ist ein Erlebnis für sich", erzählt der Senior, der gemeinsam mit seiner Frau über die Festivalfläche schlendert.
An einem der Essensstände bleibt er mit Brunhilde stehen und bestellt seine afrikanische Lieblingsspeise, nämlich "Mandazi", eine ostafrikanische frittierte Süßteigspeise. Natürlich war das nicht die einzige afrikanische Spezialität, das Angebot an Speisen war vielfältig.
Im Gegensatz zu ihrem Ehemann mag es Brunhilde lieber deftiger. "Ich habe mich für eine Portion Kuku Masala na Mboga na Mchele entschieden, Hähnchenschenkel mit Reis." Noch während die beiden am Stand stehen und in die kulinarischen Gefilde abschweifen, hören sie ganz in der nähe Trommelschläge.
Die achtjährige Nadine aus Forchheim ist voll in ihrem Element. Sie darf bei einem der zahlreich angebotenen Trommelkurse mitmachen. Ganz konzentriert schaut die Achtjährige auf den Vor-Trommler und versucht die Trommelschläge mit den Drumsticks genauso nachzumachen, wie er sie vormacht. Am Anfang ist das ja noch einfach, doch der Schwierigkeitsgrad steigert sich.
Nadine hält lange mit, muss sich aber dann doch geschlagen geben. Nicht nur sie hat gemerkt, dass der Rhythmus der Trommeln sprichwörtlich ins "Blut übergeht". "Man wird förmlich in den Bann gezogen", sagt ein älterer Herr, während er im Takt der Trommelschläge mit seinem Fuß mitwippt.