Forchheimer Abgeordnete Badum kämpft gegen männlich-dominante Strukturen
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Freitag, 18. Januar 2019
Die Gesellschaft sei von männlich-dominanten Strukturen geprägt, kritisiert die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen) aus Forchheim. Und sagt, wie dieses Muster aufgebrochen werden kann.
Feminismus und der Kampf für die Gleichstellung der Frau in unserer Gesellschaft sei "kein Relikt der Vergangenheit", sagt Lisa Badum, Abgeordnete für Bamberg und Forchheim von Bündnis 90/Die Grünen. Im Interview mit unserer Zeitung erklärt Badum, warum Feminismus "notwendig und aktueller denn je ist"; warum Frauen der Weg in Führungspositionen gesetzlich geebnet werden müsse und warum dieser Kampf nicht alleine von Individuen ausgefochten werden könne.
21 Prozent weniger Gehalt für Frauen bei gleicher Arbeit: Gilt die von Ihnen genannte Zahl auch im Kreis Forchheim? Oder ist das ein bundesweiter Durchschnittswert, der in der Region möglicherweise noch höher ausfällt?
Ist die von Ihnen angeprangerte fehlende Wertschätzung der Frauen eine typisch männliche Haltung? Fehlt es auch an wertschätzenden Frauen?
Es geht nicht allein um typisch männliche oder weibliche Haltungen. Unsere Gesellschaft ist aus männlich-dominanten Strukturen gewachsen, die jahrzehntelang von allen durch Verhalten und Erziehung reproduziert wurden und werden. Diese Muster aufzubrechen ist die große Herausforderung, die wir nur gemeinsam schaffen können. Da in der Wirtschaft in Führungspositionen immer noch Männer im mittleren und fortgeschrittenen Alter dominieren, bleibt besonders dort die Tendenz bestehen, ihnen gleiche Menschen zu fördern. Deswegen brauchen wir mehr weibliche Vorbilder im öffentlichen Raum, die Frauen den Mut geben, selbst stark aufzutreten.Sollte der Weg für mehr Frauen in Führungspositionen gesetzlich geebnet werden?