Üblicherweise gibt es in deutschen Städten pro 1000 Einwohner einen Spielplatz. In Forchheim sind es mehr als doppelt so viele - und sie werden vorbildlich in Schuss gehalten.
Gäbe es ein landesweites Spielplatz-Ranking, Forchheim stünde ganz weit oben: 75 Bolz - und Spielplätze finden sich in der Stadt. Üblich sei im Schnitt ein Spielplatz pro 1000 Einwohner, sagte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) im Kulturausschuss. In Forchheim entfällt bei aktuell 31.313 Einwohnern rechnerisch mindestens ein Spielplatz auf 500 Bürger.
Inspirierende Messe Dass die Plätze vorbildlich in Schuss gehalten werden, dafür sorgen Herbert Fuchs und sein Team vom Garten-Amt. Alle zwei Jahre sind sie bei der "Gala-Bau" unterwegs - einer Messe für Spielgeräte. Dort kauft Gartenamtschef Fuchs Ausstellungsstücke, für die er bis zu 35 Prozent Rabatt erhält, weil seine Mitarbeiter die Geräte selbst abbauen und nach Forchheim transportieren.
135 000 Euro wurden im vergangenen Jahr für neue Geräte ausgegeben und 45.000
Euro für den Unterhalt. Für eine hohe Spielplatz-Kultur sorgen in Forchheim zudem 30 Spielplatz-Paten.
"Super, dass sie an dem Thema dranbleiben, das bringt viel Lebensqualität in die Stadt", lobte Annette Prechtel (FGL) den Chef des Gartenamtes. Und Manfred Hümmer hob die "sehr krative Auswahl an Spielgeräten" hervor. Allerdings appellierte der FW-Stadtrat auch an Herbert Fuchs, die Kosten- Nutzen-Kalkulation nicht aus den Augen zu verlieren. Sprich: Es sollten vor allem jene Spielplätze mit neuen Geräten bestückt werden, wo auch eine hohe Besucherfrequenz herrscht.
Dass das aber schwer zu messen ist, zeigt das Beispiel Von-Ketteler-Straße. Während Manfred Hümmer von Anwohnern berichtet wurde, der Spielplatz werde so gut wie nicht genutzt, sagt Herbert Fuchs: Gerade wegen des Spielplatzes in der Von-Ketteler-Straße gebe es viele Anrufe beim Gartenamt: Der Spielplatz sei einer der gefragten.
"Spielplätze wollen alle haben - nur nicht neben sich", sagte OB Franz Stumpf. Das Verhältnis der Bürger zu Spielplätzen sei oft widersprüchlich. Franz Stumpf erinnerte an den Spielplatz nahe der Anna-Schule: Erst hatten Anwohner versucht, ihn gerichtlich zu verhindern. Als er später kaum genutzt wurde und die Stadt ihn schließen wollte, bildeten die Gegner von einst eine Bürgerinitiative, um gegen die Schließung zu protestieren.