Forchheim: Rewe am Paradeplatz bleibt offen und investiert
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Mittwoch, 04. November 2015
Forchheimer Stadträte fürchten um die Nahversorgung der Innenstadt. "Wir haben nicht vor, zu schließen", beruhigt Rewe-Sprecherin Ursula Egger. Sie betont aber auch, dass sich an den Umsatzzahlen des Supermarktes etwas ändern müsse.
Als im Mai 2013 die Rewe am Paradeplatz eröffnete, ging ein lang ersehnter Wunsch der Bürger und Politiker in Erfüllung. Endlich gab es wieder einen Nahversorger, nachdem die Renta und die Norma ihre Filialen in der Innenstadt geschlossen hatten.
Mittlerweile scheint aber die Innenstadt-Versorgung wieder auf wackligen Füßen zu stehen. Wiederholt hatten Stadträte in den vergangenen Monaten auf die schwache Frequenz bei Rewe hingewiesen. In der jüngsten Stadtratssitzung warnte Heinz Endres (FBF): "Wenn die Umsatzzahlen nicht besser werden, zieht Rewe in Erwägung, die Filiale am Paradeplatz zu schließen."
Diese Warnung stand am Ende einer langen Diskussion über den Bau eines Aufzuges, der am südlichen Paradeplatz die Kunden aus der Tiefgarage direkt vor die Rewe-Tür befördern sollte. Stattdessen wird ein Aufzug an der westlichen Seite des Platzes gebaut.
Ist damit der Discounter am Paradeplatz zum Scheitern verurteilt? Dass sich der Markt "nicht den Erwartungen gemäß entwickelt" und dass "die Umsätze besser sein könnten", das stimme schon, sagt Rewe-Pressereferentin Ursula Egger. An der Frequenz liege es gar nicht; doch "der Durchschnittsbon ist leider unterdurchschnittlich".
Ja zum Standort Paradeplatz
Dennoch gibt es ein klares Ja zum Standort. Ursula Egger: "Wir haben nicht vor, den Rewe-Markt am Paradeplatz in Forchheim zu schließen. Wir investieren auch in eine zusätzliche Werbeanlage, um von den Kunden besser wahrgenommen zu werden." CSU-Stadtrat Udo Schönfelder meint, Rewe habe sich "die Chance vergeben, gleich in der Bauphase einen Aufzug einzubauen". Jetzt seien "einfache Lösungen gefragt". Etwa: drei Kurzzeitparkplätze nur für Rewe-Kunden, zumindest während der Umbauphase des Paradeplatzes. Vor allem sollten doch mal die Konsumenten zu Wort kommen, fordert Schönfelder, und schlägt eine "repräsentative Umfrage" vor. FBF-Rat Heinz Endres ist nach wie vor überzeugt: "Ein Aufzug am südlichen Paradeplatz wäre eine Möglichkeit, den Nahversorger zu unterstützen." Weil die Stadt die Kosten dafür aber "nicht tragen" könne, schlägt Endres vor, dass all jene mitinvestieren, die von dem Nahversorger profitieren - und das seien vor allem "die Bauträger der Innenstadt".
Es liege "sicherlich auch an der unglücklichen Parksituation", dass der Discounter hinter den Erwartungen zurückblieb, sagt Rewe-Sprecherin Ursula Egger. "Wir suchen hier intensiv nach einer Lösung und sind mit der Stadt im Gespräch."
Stadt-Planer René Franz zeigt "Verständnis" für den Rewe-Wunsch nach Stellplätzen. Während der Bauzeit am Paradeplatz könnten sie wohl auch "temporär" eingerichtet werden.
Doch René Franz erinnert auch daran, dass es am Forchheimer Landratsamt Rewe-Stellplätze gibt: "Die Kunden dürfen da parken und können ihren Einkaufswagen über den Zwischengang vom Markt zum Parkplatz schieben."