Forchheim: Neue Route für Faschingsumzug steht
Autor: Niklas Schmitt
Forchheim, Freitag, 25. Januar 2019
Aus Sicherheitsgründen musste die alte, traditionelle Route des Faschingsumzugs geändert werden. Jetzt sind sich Stadt und Närrische Siedler einig.
Was müssen die feiernden Forchheimer nicht alles ertragen? Das Altstadtfest bekommt einen neuen Namen, auf den sich schwer zu einigen ist, und auch der Faschingsumzug bleibt nicht, wie er war. Am Montag jedoch konnten sich die Stadt und die Närrischen Siedler Lichteneiche auf eine neue Route des Traditionsumzugs einigen, die alle zufriedenstellen soll. Denn eine alternative Strecke am Friedhof vorbei zog einige Kritik auf sich.
Sicherheitsstandards gestiegen
Bernd Uttenreuther, Präsident der Siedler, ist sich der schwierigen Entscheidung ebenso bewusst wie die Tatsache, dass die Veränderung nicht jedem gefallen wird. Aber er weiß auch um das Risiko der alten Strecke durch die Fußgängerzone zum Rathaus. "Die bisherige Route weist Engstellen auf", sagte er.
Seit dem Unglück der Loveparade in Duisburg 2010 hätten sich die Auflagen verschärft. "Da sind die Sicherheitsstandards neu diskutiert worden." Um diesen gerecht zu werden, treffen sich der Faschingsverein als Veranstalter und die Stadt Forchheim jedes Jahr erneut am runden Tisch.
Es habe zwar, so Uttenreuther, die Möglichkeit bestanden, die alte Route mit einem erheblichen Mehraufwand von Kosten und Logistik beizubehalten. Das wäre jedoch noch immer mit einem gewissen Gefahrenrisiko verbunden gewesen, was sie als Verein nicht eingehen wollten. Gerade am Rathausplatz wären die Sicherheitsauflagen kaum mehr zu halten gewesen.
Schließlich sind sie als Veranstalter für die Einhaltung der geltenden Sicherheitsstandards verantwortlich. Ein Teil der Verantwortung trägt freilich auch die Stadt, die bei einer Großveranstaltung wie dieser alles genehmigen muss. "Wir diskutieren konstruktiv miteinander", beschreibt Uttenreuther die gute und notwendige Zusammenarbeit mit der Stadt. Denn jetzt. wo auch das Ordnungsamt der beantragten Route zugestimmt hat, ist Uttenreuther nicht mehr alleine verantwortlich.
"Eine sehr schöne Alternative"
Nachdem ein erster Vorschlag bekanntgeworden war, formulierte Stadtrat Udo Schönfelder (CSU) Kritik daran. Er wurde von verschiedenen Forchheimern angesprochen, die sagten, die Route würde an Attraktivität einbüßen. Schönfelder formuliert deutlich: "Komplett die alte Route wäre mir am liebsten." Dabei geht es ihm nicht alleine um ästhetische Aspekte. Ginge der Umzug die Adenauerallee Richtung Bahnhof, würden dort nur wenige zuschauen wollen und die Zahl der Gruppen sich eventuell verringern.
Sein Vorschlag war, die Größe der Wagen zu regulieren, damit die Gefahren an den Engstellen gering gehalten werden könnten. Uttenreuther hat für diese Position Verständnis, er kennt das Flair der alten Strecke, muss aber zwischen dem Wunsch der Bürger und deren Sicherheit abwägen. Auf der anderen Seite formuliert wiederum Schönfelder paritätisch: "Man muss im Rahmen von dem bleiben, was man gestalten kann - mit größtmöglicher Akzeptanz."