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Forchheim: Ist der Zug für die Landesgartenschau abgefahren?


Autor: Christoph Wiedemann

Forchheim, Montag, 16. Juli 2018

Ob Forchheim für die Landesgartenschau in Frage kommt, hat sich heute eine Delegation vor Ort angesehen. Die Durchführung 2026 könnte zum Problem werden.
Der Fachbeirat der Landesgartenschau GmbH fährt durch Forchheim, um sich vor Ort die Begebenheiten anzusehen. Foto: Christoph Wiedemann


"Schade, dass der Stadtrat sich so festgelegt hat", sagt die Geschäftsführerin der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, Dagmar Voß. Denn dieser hat die Landesgartenschau (LGS) auf 2026 für Forchheim terminiert. Laut Voß ein sehr begehrtes Datum bei den Bewerbern, was die Chancen für Forchheim nicht steigert.

Die sieben Mitbewerber für die Landesgartenschau

Am Montag hat der Fachbeirat der Bayerischen Landesgartenschau die Schauplätze begutachtet. 18 Personen machten sich ein Bild von Forchheim und stellten sich die Frage: Passt die Landesgartenschau nach Forchheim? Vor allem aber wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht vor 2026 die LGS in Forchheim stattfinden könnte.

Um diese Fragen zu klären, führten die Verantwortlichen der Stadt Forchheim die Teilnehmer des Fachbeirats durch Forchheim. Unter Anleitung von Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) und dem Leiter des Stadtbauamts, René Franz, ging es zuerst in den Stadtpark.
 Forchheim will die Landesgartenschau
"Der Park muss barrierefrei erschlossen werden", sagt Franz. Das sei eine der wichtigsten Aufgaben, die realisiert werden müssen. Das sieht auch Landschaftsarchitektin Christine Hack. "Der Stadtpark muss barrierefrei an die Altstadt angebunden werden."

Die Landesgartenschau war schon im Mittelpunkt beim Städtebauaktionstag

Der bisherige Plan sieht hier eine Rampe vom Bibliotheksvorplatz in den ehemaligen Krankenhausgarten (nähe Bamberger Straße) vor. Von dort aus solle unter der Bastion ein Stollen in den Stadtpark führen.

"Ich wohne in Erlangen", erläutert Hack, "und den Stadtpark in Forchheim kennt mein Mensch." Denn es fehle an den Zugängen zum Stadtpark. Und es zeigt nach Kirschsteins Angaben, was die Landesgartenschau bewirken soll: Forchheims attraktive Plätze in den Vordergrund rücken.


Forchheim: Tiefgarage in der Bamberger Straße möglich


Zur Barrierefreiheit gehört auch ein möglicher Aufzug, mit dem Besucher auf die Bastion gelangen. Dieser könne in der Bamberger Straße angebracht werden, erläutert Franz. Dort wird auch die Parkplatzsituation umgeplant. "Das Wildparken soll beendet werden. Dann entsteht dort eine Tiefgarage", erläutert Franz.

Außerdem könne neben diesem Parkplatz ein Amphitheater errichtet werden, sagt Franz. So könne Kultur mit Wohnraum verbunden werden. Oberbürgermeister Kirschstein geht von 18 Millionen Euro aus, die für die Landesgartenschau benötigt werden. Ein großer Vorteil sei, dass alle zu bebauenden Flächen der Stadt Forchheim gehören.

Mit Förderung und den Eintrittsgeldern solle mit der Landesgartenschau kein Verlust und kein Gewinn gemacht werden, so Kirschstein. "Wir wollen damit nachhaltig die Attraktivität steigern."

Das sind einige Baumaßnahmen, die für eine Landesgartenschau angegangen werden müssen. Das sieht auch Oberbürgermeister Uwe Kirschstein. "Ab 2019 würden wir in die Detailplanung gehen, um 2020 damit zu beginnen." Denn drei Jahre vor der Landesgartenschau sollten die baulichen Maßnahmen abgeschlossen sein. "Anschließend braucht man noch rund drei Jahre für pflanzliche Bebauung."


Straffer Zeitplan für die Landesgartenschau


Der Zeitplan ist straff. Zu den geplanten Baumaßnahmen müssen die aktuellen Baustellen einbezogen werden, sagt Kirschstein. "Deshalb haben wir uns auch für das Jahr 2026 entschieden. Rathaus und Kolpingshaus sollen bis zur Landesgartenschau fertig sein."

Aus den Reihen der Delegation kam die Frage: "Können sie sich auch vorstellen die Landesgartenschau früher zu veranstalten, weil es für das Jahr 2026 schon viele Bewerber gibt." Kirschstein antwortet darauf, dass er das alleine nicht entscheiden könne. "Aber ich kann mir das vorstellen."

Die Delegation besichtigt seit Montag alle Standorte, die sich für die Landesgartenschau im Zeitraum von 2024 - 2026 beworben haben. "Jetzt geht es gleich weiter nach Schweinfurt", erklärt Voß. Der Fachbeirat gibt seine Empfehlung so schnell wie möglich an das Landwirtschafts- und Umweltministerium. Dort wird "in zwei bis vier Wochen entschieden, wer die Landesgartenschauen ausrichten darf".


Wie stehen die Chancen für die Landesgartenschau in Forchheim?


Voß darf selbst keine genauen Angaben machen, wie sie die Stadt Forchheim geschlagen hat. "Es gibt durchaus Aussicht auf Erfolg, die Chancen würden aber steigen, wenn man auch 2024 oder 2025 könnte."

Kirschstein sieht jedoch gute Chancen für Forchheim: "Wir haben die gleichen Schwerpunkte, auf die die Bayerische Landesgartenschau GmbH Wert legt." Selbst wenn es in dieser Zeitspanne nichts wird. "Die Pläne sind auch für eine nächste Bewerbung gültig", erklärt Kirschstein.