Druckartikel: Forchheim: "Frl. Unverpackt" eröffnet - neuer Unverpackt-Laden in Innenstadt

Forchheim: "Frl. Unverpackt" eröffnet - neuer Unverpackt-Laden in Innenstadt


Autor: Clara Maria Wimmer

Forchheim, Donnerstag, 14. Oktober 2021

Forchheim hat einen neuen Unverpackt-Laden. "Frl. Unverpackt" hat in der Innenstadt eröffnet, geplant war das aber eigentlich nicht. "Ich bin da irgendwie so reingerutscht", erzählt die Inhaberin.
In der Forchheimer Innenstadt gibt es seit Kurzem einen neuen Laden. Im "Frl. Unverpackt" ist es möglich, verpackungsfrei einzukaufen und gleichzeitig, wie die Inhaberin sagt, zu sparen.


  • "Frl. Unverpackt": Neuer Unverpackt-Laden in Forchheim
  • Aus "Schnapsidee" ist schnell ernst geworden - neues Geschäft bereits eröffnet
  • Produkte ohne Verpackung: So funktioniert Einkaufen im Unverpackt-Laden

In Forchheim hat ein neuer Laden eröffnet: "Frl. Unverpackt" (kurz für: Fräulein Unverpackt) ist seit einigen Wochen in der Forchheimer Innenstadt in der Apothekenstraße 6 zu finden. Inhaberin Anna Maurer-Weidemann betreibt bereits ein Unverpackt-Geschäft in Zirndorf, nach Forchheim sei sie durch eine "Schnapsidee" gekommen. "Ich bin da irgendwie so reingerutscht", verrät sie im Gespräch mit inFranken.de.

Unverpackt-Laden in Forchheim: So funktioniert das Konzept

"Ein zweiter Laden stand eigentlich nie zur Debatte", erzählt Maurer-Weidemann. Bis ihre besten Freunde aus Forchheim ihr von einem leerstehenden Geschäftsraum berichteten. "Ich habe zugesagt, ihn mir zumindest spaßeshalber einmal anzusehen. Aber dann war dieser Laden so perfekt", schwärmt die Inhaberin. Aus der "Schnapsidee" sei dann ziemlich schnell ernst geworden, bis die selbstständige Unternehmerin am 2. September 2021 ihren zweiten Unverpackt-Laden in Forchheim eröffnete.

Das Einkaufen im Unverpackt-Laden ist simpel: Man bringt eigene Gefäße mit oder erwirbt Gläser oder Ähnliches vor Ort. Diese werden gewogen und das Gewicht vermerkt. Die Behälter kann man dann nach Lust und Laune befüllen. Am Ende wird das reine Produktgewicht ermittelt und abkassiert - "man bezahlt also wirklich nur das, was man braucht." Auch Kleinstmengen seien möglich: "Nicht einmal bei Gewürzen gibt es eine Mindestabfüllmenge. Wenn man nur zwei Gramm Kardamom braucht, kauft man eben nur zwei Gramm", erläutert Maurer-Weidemann.

Dass Unverpackt-Läden um einiges teurer seien, als normale Supermärkte, höre die Inhaberin häufiger. "Leider ist das aber ein weitverbreitetes Vorurteil." Klar gebe es Dinge, die den Preis erstmal höher werden ließen: "Unter anderem die Qualität unserer Produkte, die zertifiziert und von der Beschaffungskette her durchsichtig ist. Natürlich ist es auch viel beratungsintensiver." Der Deutsche Unverpackt-Verband habe jedoch Test-Einkäufe durchgeführt, mit dem klaren Ergebnis: "Es ist nicht teurer."

"Ich spare sogar noch": Unverpackt-Laden erklärt Vorteile

Natürlich sei klar, dass wenn man die reinen Netto-Produkte mit den Preisen eines Discounters vergleiche, habe man erst mal einen Unterschied. "Aber man darf nicht vergessen: Das, was man am Ende in den Müll schmeißt, kostet auch Geld. Der große Vorteil bei uns ist das bedarfsorientierte Einkaufen. Wenn ich nur 150 Gramm rote Linsen brauche, kann ich die kaufen. Im Supermarkt bekommt man nur 500 Gramm-Packungen, davon landet am Ende nach Jahren im Regal ein Großteil im Müll", erläutert die Inhaberin.

Video:




"Wenn ich nach meinem Bedarf einkaufe, ist das also viel effektiver und am Ende nicht teurer. Ich spare am Ende sogar noch", ist sich Maurer-Weidemann sicher. "Die Leute fragen auch oft beim Bezahlen: 'Mehr ist das nicht?' Und ich antworte: 'Nein, mehr ist das nicht.'" Die Rückmeldungen seien insgesamt sehr positiv ausgefallen. "Die ersten Wochen sind super gelaufen! Luft nach oben ist aber natürlich immer."

Der Laden habe montags bis freitags zwischen 9.30 Uhr und 18 Uhr geöffnet. Samstags nur bis 14 Uhr. Die Inhaberin stehe auch oft noch selbst im Laden. "Das ist mir persönlich total wichtig. Man kennt es ja: Wenn man selbstständig ist, liegen die Dinge, die keinen Spaß machen, permanent auf dem Tisch. Buchhaltung zum Beispiel. Aber im Laden stehen ist das, was ich gerne mache", freut sich Maurer-Weidemann über ihren neuen Unverpackt-Laden in Forchheim.