Forchheim fiebert dem 173. Annafest entgegen
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Donnerstag, 18. Juli 2013
Neben altbekannten Klassikern lockt das Annafest Forchheim 2013 mit einem Ritt auf der Kanonenkugel, einem Geisterhaus und neuen Attraktionen für Kinder. Eine App informiert, wo die Musik spielt und wo es welches Bier gibt. Planungen für die Zeit danach gibt es auch schon - und ein Gewinnspiel.
Ein Kinderkarussell, das Riesenrad, eine Schiffsschaukel und ein Autoscooter gehören einfach zum Annafest. "Aber die 83 Schausteller und Wirte lassen sich jedes Jahr etwas Neues einfallen", bekräftigt "Mr. Annafest", Bürgermeister Franz Streit (CSU), der auch heuer wieder eine halbe Million Gäste im Forchheimer Kellerwald erwartet.
Am morgigen Samstag, 20. Juli, bricht die fünfte Jahreszeit an. Auftakt ist um 14.30 Uhr auf dem Rathausplatz. Von hier aus ziehen um 15.30 Uhr Schützen-, Musik- Heimat- und Trachtenvereine hinauf zum Kellerwald, wo um 16.15 Uhr Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) auf dem Schindlerkeller das erste Fass ansticht.
Das Annafest gilt als eines der schönsten Volksfeste in Bayern und darüber hinaus. Dies zeige die enorme Nachfrage, bekräftigt Klaus Backer, Leiter des Ordnungsamtes. Mehr als 250 Schausteller hatten sich um einen Standplatz auf dem Kellerwald-Gelände beworben.
Aus Delmenhorst kommt heuer erstmals Andreas Kutschenbauer mit seinem "Magic House", in dem Laser und Geister für Gruseln und Lacher sorgen. Ein "Ritt in der Kanonenkugel" erwartet die Festbesucher im Hot Shot, eine Bungeejumping-Kugel, die Mutige hoch in die Luft schleudert. Premiere hat auch das Kinderkarussell "Lustige Seefahrt" rund um eine Schatzinsel und das "Alte Brathaus" auf dem oberen Festplatz. Insgesamt gastieren vier Großgeschäfte und zwei Kinderbelustigungen erstmals in Forchheim.
Einmalige Vielfalt
Einmalig ist die Biervielfalt. Auf den 23 Kellern sind elf unterschiedliche Brauereien vertreten. "Alles fränkische Brauunternehmen", unterstreicht Bürgermeister Franz Stumpf. "Es ist uns gelungen, Industriebiere vom Annafest fernzuhalten. Erstmals nach fast 20 Jahren gibt es auch wieder ein Bier namens "Forchheimer Brauhaus." Der Gastronom Christoph Knauer (Stadtlockal und Kaiser-Keller) hatte die Wolfshöher Brauerei davon überzeugt, die alte Marke wieder anzubieten. Ausgeschenkt wird es auf dem Kaiser-Keller und dem Nürnberger-Tor-Keller.
Die "Brauwastl", die fröhliche Hopfenrunde um Fritz Zirnsack , schenken ihren Gerstensaft auf dem Kupferkeller aus, der inoffiziell bereits in Brauwastl-Keller umbenannt wurde. "Eine interessante Variante mehr", urteilt Franz Streit.
Den Gastronomen sei es auch wieder gelungen, ein abwechslungsreiches Musikprogramm auf die Beine zu stellen. Sechs Musikpodien bieten eine Vielfalt von "Audiocrime" über die "Töchter Forchheims", die "Keller Mountain Blues Band", "Sheila likes Tequila", "Edelherb" und dem "Walberla Express" bis zur Formation "Dochrinna", die ebenso zum ersten Mal auf dem Annafest ist wie "Bassd scho", sechs Stimmungsmacher aus der Fränkischen Schweiz zwischen Kühlenfels, Betzenstein und Pegnitz.
Damit jeder sofort weiß, auf welchem Keller welche Band spielt und welches Bier auf welchem Keller ausgeschenkt wird, hat Manuel Heidrich wieder eine Annafest-App für Smartphones entwickelt. Uli Raab, alias "King Alladooch", betreibt die Internetseite www.alladooch-annafest.de .
Wie in den vergangenen Jahren hat er auch heuer wieder ein Annafest-T-Shirt entworfen und den Verkauf organisiert. Das Annafest kann kommen.
Handwerker stimmen sich ein
Traditionell stieß der Obermeister der Kreishandwerkerschaft Forchheim, Innungsmeister Werner Oppel, mit Vertretern aus der Kommunalpolitik, der Kirche, der Wirtschaft und Behörden auf dem Winterbauer-Keller auf das ehrbare Handwerk an. Unter dem Motto "Bei uns zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hin will" stimmte Oppel seine Gäste auf das Annafest ein.
Zu den Gästen zählte allen voran Oberbürgermeister Franz Stumpf, dem Oppel zur Kommunalen Verdienstmedaille in Silber gratulierte. Die Riege der Politiker komplettierten "Online-König" Udo Schönfelder (CSU), Michael Hofmann (JU) und Sebastian Körber (FDP).
Das Handwerk, so Oppel, verkörpere ein Stück Menschlichkeit. Repräsentiert wurde die Spitze des oberfränkischen Handwerks durch den Vizepräsidenten Matthias Graßmann, Hauptgeschäftsführer Thomas Zimmer, Vorstandsmitglied Peter Engelbrecht und den Bamberger Kreishandwerksmeister Manfred Amon sowie den stellvertretenden Kreishandwerksmeister aus Coburg, Joachim Grosch.
Als Vertreter der Schulen hieß Oppel den stellvertretenden Studiendirektor Hans Niedermeier willkommen. Die Banken wurden repräsentiert durch Alexander Brehm (Volksbank) und Siegfried Feustel und Jörg Thiel. Ihnen schrieb Oppel ins Stammbuch: "Das Geld ist wie ein folgsamer Hund. Wenn man ihn gut behandelt, läuft er einem nach."
Mit dem Vertreter der Arbeitsagentur, Robert Saffer, zeigte sich Oppel einig mit der Feststellung: "Arbeit muss positiv erlebt werde, Leistung muss Lust machen."
Nicht zuletzt stellte Oppel fest: "Das Handwerk ist sexy. Die Auswirkungen sind sichtbar." Damit begrüßte er alle Damen und wünschte allen Gästen einen traumhaften Aufenthalt auf den Kellern.
Planung für die Zeit nach dem Annafest
Hier ist eine Bar mit Stroh verziert, dort hängt ein Transparent schief, Treppen müssen renoviert werden, Planen sind verdreckt. Das Erscheinungsbild des Kellerwaldes ist alles andere als einheitlich. Noch!
Nach dem Annafest soll ein Büro für Freiflächenplanung einen Entwurf erarbeiten, wie das Forchheims "kulinarische Meile" einladender gestaltet werden kann. Dies gibt die Stadt Forchheim in einer Pressemitteilung bekannt.
Die Keller befänden sich im planungsrechtlichen Außenbereich. Dies bedeute, dass viele der baulichen Maßnahmen genehmigungspflichtig seien. Detailliert gibt die Kellerwaldsatzung vor, wie die Keller gestaltet werden dürfen. Aber Oberbürgermeister Stumpf stellt fest: "Viele Auflagen aus der Kellerwaldsatzung, die zum letzten Mal 1984 überarbeitet wurde, sind nicht mehr zeitgemäß. Früher seien die Leute bei Regen einfach nach Hause gegangen. Aus dieser Zeit stamme die Auflage, dass vom 1. Juli bis 15. August die überdachte Fläche auf ein Drittel der bestuhlten Fläche begrenzt ist. Heute feiern die Kellerwaldbesucher weiter... Deshalb soll eine Freiflächenplanung Abhilfe schaffen und den Erbbau-Berechtigten der Keller mögliche Baumaßnahmen auf ihren Schankplätzen vorschlagen. Dabei sind die Ansprechpartner gar nicht so einfach auszumachen: Zu den Erbbauberechtigten zählen viele Brauereien, die ihre Keller unterverpachtet haben. Durch den künftigen Planungsentwurf erhofft sich Oberbürgermeister Stumpf ein einheitliches, gefälliges Erscheinungsbild des Forchheimer Kellerwaldes.
Gewinnspiel
Zum Annafest, das am Samstag, 20. Juli, beginnt, veranstalten wir unter dem Titel "Mein Annafest" eine Foto-Aktion: Schicken Sie uns Ihr Lieblingsbild vom Annafest und zwei, drei Sätze als Erklärung dazu an diese E-Mail-Adresse:
alladochannafest@infran ken.de
Das schönste Bild des Tages wird veröffentlicht, der Einsender erhält zwei Lebkuchenherzen vom Schausteller Lützelberger. Deshalb: Telefonnummer und Adresse angeben. Am Ende stimmen die Leser über das allerschönste Annafest-Bild ab, das prämiert wird.