Förtsch bleibt Antworten schuldig
Autor: Reinhard Löwisch
Bieberbach, Freitag, 13. März 2015
Der Egloffsteiner Bürgermeister muss Fragen nach einem Kostenanteil offen lassen. In Sachen Breitband sieht Förtsch seine Gemeinde auf einem guten Weg.
Der Ausbau der FO 23 im Ortsbereich von Bieberbach stand im Mittelpunkt des Interesses bei der Bürgerversammlung im voll besetzten Gasthaus Pachter. Außerdem wurde die bevorstehende Breitbandverkabelung angesprochen.
2016 soll es endlich soweit sein, dass der Landkreis Forchheim die Kreisstraße auf einer Breite von sechs Metern ausbaut und damit einer seit vielen Jahren andauernden Forderung der Bieberbacher nachkommt.
Bei dieser Gelegenheit soll auch die Ortsdurchfahrt gemäß dem Bayerischen Straßen- und Wegenetzgesetz neu geregelt werden, sodass als Ziel zusätzlich ein 1,20 Meter breiter Fußweg zwischen dem Ortseingang von Hartenreuth bis zur Ortsmitte bei der Kreuzung angelegt und gleichzeitig die Straßenbeleuchtung neu aufgebaut und mit LED-Lampen ausgerüstet werden können.
Anlieger zahlen 55 Prozent
Bei dieser Gelegenheit wird das Bayernwerk die Stromversorgung der Häuser auf Erdkabeln umstellen, sodass die unschönen Häusermasten verschwinden. Als Kostenanteil - vor allem für den Gehweg und die Beleuchtung - errechnete der Landkreis eine Summe von rund 210 000 Euro, wovon 55 Prozent auf die Anlieger umgelegt werden.
Die Betroffenen, die in der Bürgerversammlung anwesend waren, wollten nun konkret von Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) wissen, wie viel sie bezahlen müssen. Die Frage konnte Förtsch allerdings nicht beantworten. Er begründete dies mit dem Hinweis, dass ein komplizierter Verteilerschlüssel zur Anwendung kommt, der verschiedene Faktoren berücksichtigen müsse. Es komme unter anderem darauf an, wie die Fläche genutzt wird und ob darauf ein einstöckiges oder mehrstöckiges Haus steht. Aus diesen ganzen Komponenten wird die Gesamtquadratmeterzahl ermittelt und diese dann durch den Anteil der Bürger - er liegt nach Berechnungen des Landratsamts bei 11 500 Euro - geteilt.
Wichtiger Standortfaktor
Dabei kommt ein Quadratmeterpreis heraus, wie er dann berechnet wird. Zwei der anwesenden Bürger wären ob ihrer großen Flächen entlang der Straße am meisten betroffen. Sie brachten als Argument ein, das bei Radwegebau zwischen dem Wasserrad und dem Freibad in Egloffstein keine Kostenbeteiligung der Bürger vorgesehen ist und vermuteten deshalb eine Ungleichbehandlung. Diesen Vorwurf konterte Förtsch mit dem Hinweis, dass es sich dort um eine vergleichsweise geringe Summe von 14 000 Euro handle.
Gegen eine Querungshilfe sprachen sich die Anlieger des Straßenausbaues in Bieberbach aus, der notwendig wäre, weil der Fußweg nicht immer auf einer Straßenseite verlaufen kann, sondern einmal die Kreisstraße quert. Bei der Breitbandverkabelung ist sich Förtsch indes sicher, dass diese bis Ende des Jahres abgeschlossen werden kann. Dazu muss die Telekom aber von dem Kabelverzweiger an der Kirche zum Kabelverzweiger in der Ortsmitte die Straße öffnen, um neue Glasfaserkabel zu verlegen. Damit hätte es ein Ende mit der Zweiteilung in gute und in schlechte Internetanschlüsse. Dann könnten alle Einwohner mit mindestens 30 Mbit/s ins Internet gehen.
Dieser Ausbau sei sehr wichtig für die Neuansiedlung von Bürgern. Bei vielen Anfragen von Auswärtigen nach Bauland stehe die Qualität des jeweiligen Internetanschlusses mit an oberster Stelle. "Das ist oft noch wichtiger noch als eine Schule vor Ort", sagte Förtsch.