Flutmulde komplett zugewachsen
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Dienstag, 22. Juli 2014
Stadträte mahnen den untragbaren Zustand des Gewässers in der Ebermannstadter Flutmulde an. Die Bachbunge hat den Wasserlauf inzwischen nahezu komplett überwuchert.
Der Zustand des Stausees, der im Zuge der Hochwasserfreilegung in der Kohlfurt angelegt wurde, grenze zurzeit an Körperverletzung, fand Stadtrat Ludwig Brütting (FW) bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Der Erholungsraum am Eingang der Stadt, in dem Kinder baden und Modellbauer ihre Boote fahren lassen, sei zu einer Kloake verkommen. Zuständig für den Unterhalt des Gewässers sei das Wasserwirtschaftsamt in Kronach.
Brütting kritisierte auch den mangelnden Durchfluss, den ein Kraut verhindere, das alles überwuchert habe. Das ist schlimmer als das Springkraut. Bereits im vergangenen Jahr hätten städtische Mitarbeiter das Kraut mit hohem Aufwand entfernt. Nun habe es sich erneut angesiedelt.
Eine absolute Barriere
"Das Kraut ist eine absolute Barriere.
Der zuständige Flussmeister Albert Groh kennt das Problem. Ursache sei die Bachbunge, eine ausdauernde, wintergrüne Sumpfpflanze mit am Grunde kriechenden, dann aufrechten, fleischigen Stängeln. Die Pflanze werde bis zu 60 Zentimeter hoch. "In unserem Pflegerhythmus rücken wir dem Wegerich-Gewächs regelmäßig zuleibe", erklärt Groh.
Allerdings müsse auch berücksichtigt werden, dass sich in der Flutmulde auch Wiesenbrüter angesiedelt hätten, so dass er nicht sofort einschreiten könne. Einen Teil, beim Seniorenheim, habe Groh bereits gemäht. Der Rest komme im Herbst dran. Dann soll die Flutmulde komplett ausgebaggert werden, damit das mehrjährige Kraut, das halb untergetaucht im Wasser liegt, im nächsten Jahr verschwunden ist.