Druckartikel: Fit für die nächsten 60 Jahre

Fit für die nächsten 60 Jahre


Autor: Sabrina Friedrich

Ebermannstadt, Dienstag, 30. Juni 2015

Sie haben gekämpft, geschwitzt und können jetzt voller Stolz die Lorbeeren ihrer harten Arbeit einsammeln: Die Teilnehmer unserer Aktion "Runter vom Sofa" haben nach ihrem gemeinsamen Abschlusslauf auf ihre Erfolge angestoßen.
Der erfolgreiche Abschluss der Aktion wurde gemeinsam gefeiert. Foto: Sabrina Friedrich


Es hatte schon fast etwas von Weihnachten, als sich die Teilnehmer der FT-Aktion "Runter vom Sofa" zum gemeinsam Abschlusstreffen im Wiesentgarten in Ebermannstadt einfanden: Hier eine Ansprache, da eine innige Umarmung und vor allem Geschenke - sowohl für die Trainer als auch für die Teilnehmer.
Die Personal-Trainer Harry Hüttmann und Kerstin Staubach, die die Aktion betreuten, freuten sich über das positive Feedback und die Anerkennung. Sie überreichten jedem ihrer Schützlinge einen Turnschuh-Schlüsselanhänger als Anerkennung und als Ansporn für die Zukunft.

"Zu sehen, was die Teilnehmer an Motivation entwickelt haben, hat mich wirklich beeindruckt", sagt Kerstin Staubach. "Sie sind gewachsen, haben durchgehalten und hatten das ein oder andere Aha-Erlebnis." Für sie sei die direkte Rückmeldung im gemeinsamen Training besonders schön gewesen, weil man so gleich reagieren könne.

"Auch wenn mal ein schlechter Tag dabei ist, kann man einen Anstoß geben, den die Sportler dann auch sofort aufgegriffen haben." Hilfe zur Selbsthilfe lautete das Motto bei der Aktion - ein echtes Erfolgsrezept, wie sich herausstellte.

Neues Lebensgefühl

"Die Aktion ist eine super Sache", freut sich Heike Kizer. "Ich habe zwar schon vorher Sport gemacht, habe jetzt aber deutlich meine Ausdauer verbessert und als Nebeneffekt sogar abgenommen." Sie möchte ihre drei Trainingseinheiten pro Woche beibehalten und hat sich als nächstes Ziel den 10-Kilometer-Lauf beim Fränkische Schweiz Marathon gesteckt. "Jetzt weiß ich ja, dass ich es schaffen kann", sagt sie.

Auch Johannes Albrecht ist stolz auf das, was er in den letzten Wochen geschafft hat: "Ich habe mein persönliches Ziel erreicht: Meine Laufstrecke ist jetzt doppelt so lang und ich mache wieder regelmäßig Sport. Ich habe wieder das Level, das ich vor zehn Jahren hatte, möchte mich aber noch weiter steigern und immer längere Strecken laufen."

Dennoch musste er erkennen, dass es auch nicht gut ist, wenn man es mit dem Ehrgeiz übertreibt. Schmerzen im Schienbein bremsten ihn für ein paar Wochen aus. "Aber so eine Niederlage hat auch etwas Gutes. Ich habe dazu gelernt und war froh, dass Harry mir mit Rat und Tat zur Seite stand."

Barbara Hofmanns Teilnahme an der Aktion "Runter vom Sofa" war nicht ganz freiwillig - eine Freundin meldete sie als Geburtstagsgeschenk an. "Das war eine tolle Idee", sagt sie. "Es war ein guter Anstoß, endlich was zu ändern. Ich fühle mich richtig gut und die Bewegung gehört jetzt als fester Bestandteil zu meinem Leben."

Um sie herum ist eine sportliche Truppe von acht Frauen entstanden, die sich auch weiterhin drei Mal pro Woche treffen wollen, um gemeinsam zu sporteln. Hofmann: "Wir sind jetzt alle fitter, wollen aber noch mehr aus uns heraus holen. Dank Kerstin haben wir erkannt, dass jede Bank, jeder Baumstamm und jede Brücke für unsere Kraftübungen herhalten kann." Als Belohnung gönnt sie sich eine schicke Kurzhaarfrisur - aber nicht beim Friseur um die Ecke, sondern bei einem Profi im Italienurlaub.

Auch das Fazit von Julia Dorn ist positiv. Die junge Mutter genoss die Zeit mit ihrer Trainerin, in der es einfach mal nur um sie ging: "Meinen inneren Schweinehund habe ich dank Kerstin endlich im Griff. Ich fühle mich nun rundum wohl und erlebe zum Beispiel die Natur viel bewusster. Ich würde jederzeit wieder mitmachen." Personal-Trainer Harry Hüttmann ist stolz auf die Teilnehmer: "Meine Erwartungen wurden auf jeden Fall erfüllt. Es hat wirklich viel Spaß gemacht."

Beim nächsten Mal würde er aber bei der Auswahl der Kandidaten noch mehr darauf achten, dass sie auch wirklich voll bei der Sache sind. Hüttmann: "Wenn die Leute es nicht von sich aus wollen und nicht 100-prozentig motiviert sind, wird das nichts. Natürlich ist nicht jeder Tag gleich. Bei mir zwickt es auch manchmal, wenn ich morgens aufstehe. Aber so ein bisschen Muskelkater gehört einfach dazu. Wer das nicht in Kauf nehmen will, soll die nächsten Jahre in Ruhe auf dem Sofa sitzen bleiben und sich dann aber nicht wundern, wenn ernsthafte Probleme auftauchen."

Die beiden Trainer wünschen sich vor allem, dass ihre Schützlinge aktiv bleiben. "Mindestens für die nächsten 60 Jahre", sagt Hüttmann und lacht. So ab achtzig könne man dann mal einen Gang runter schalten. Vielleicht.