Fränkische Schweiz Marathon: Fit, egal ob 80 oder 14 Jahre alt
Autor: Carmen Schwind
Ebermannstadt, Sonntag, 03. Sept. 2017
Der 80-jährige Manfred Weiler war der älteste Starter. Der jüngste Teilnehmer, der 14-jährige Julian Strätz, ging mit seinem Vater ins Rennen.
"Da schicke ich immer wieder ein Danke nach da oben, dass ich das noch machen darf", sagt der 80-jährige Manfred Weiler aus Seukendorf. Er war der älteste Teilnehmer des Fränkische Schweiz Marathons am Sonntag und hier auf Inlineskatern unterwegs. "Ja, ich weiß, dass ich der älteste Teilnehmer bin, aber das macht mir nichts aus, ich stehe zu meinem Alter", sagt Weiler. Er habe in den letzten Jahren auf dieses Ziel hingearbeitet: Mit 80 Jahren in Ebermannstadt anzutreten - und das zum zehnten Mal.
Im Sommer noch war Weiler in der Hallertau bei 30 Grad plus gestartet. "Von der Kondition her habe ich keine Schwierigkeiten. Und Hitze mag ich lieber als Regen", meinte der Inlineskater. Seit Jahren hält er seine Leistung und braucht durchschnittlich 1,54 Stunden für die Strecke. "Früher hat man mich für verrückt gehalten, aber dann haben alle gesehen, dass ich die Leistung halten kann", erzählte Weiler lachend.
Dreimal in der Woche geht er ins Fitness-Studio, fährt 2000 bis 3000 Kilometer im Jahr Fahrrad und ist etwa 1000 Kilometer pro Jahr auf Inlineskatern unterwegs. Mit 57 Jahren hatte er Probleme mit dem Knie; es wurde Arthrose diagnostiziert. "Da hab ich mit dem Inlineskaten angefangen und die Probleme waren nach einem halben Jahr weg", erinnerte sich Weiler.
Außerdem spielte er viele Jahre Tischtennis beim TTC Retzelfembach. Für diesen Verein war er am Sonntag beim Fränkische Schweiz Marathon unterwegs. Fit hält sich der 80-Jährige auch mit Gartenarbeit oder Arbeiten im Haushalt.
Der jüngste Teilnehmer in diesem Jahr war der 14-jährige Julian Strätz aus Mühlendorf. Er nahm am Sonntag am Zehn-Kilometer-Lauf teil. Julian lief in diesem Jahr beim Schülerlauf in Vorra und merkte, dass er noch weitere Strecken laufen möchte. Deshalb meldete Papa Alexander Strätz sich und den Sohn beim Fränkische Schweiz Marathon an. "Julian braucht den Sport für sich selbst. Und es ist für uns beide eine Möglichkeit, gemeinsam etwas zu unternehmen", erzählte Alexander Strätz. Ihm war aufgefallen, dass sein Sohn beim Laufen sehr ausdauernd ist. Für den Marathon in Ebermannstadt bereiteten sich die beiden vor, indem sie hier in der Gegend Strecken liefen. "Wir haben drei Kinder und Julian ist das mittlere Kind. Da muss er sich auch durchkämpfen", erzählte Alexander Strätz. Er findet solche Veranstaltungen gut, denn so hat sein Sohn die Möglichkeit, erfolgreich zu sein und Selbstbestätigung zu erhalten. Beim Lauf in Vorra beispielsweise erreichte Julian Strätz den zweiten Platz. "Und das gefällt mir als Vater natürlich auch", meinte Papa Strätz schmunzelnd. Ansonsten schraubt und repariert Julian gern und interessiert sich für die Imkerei. "Ich helfe einem Imker bei uns hier und füttere zum Beispiel die Bienen", erzählte Julian. Seine Lieblingsfächer in der Schule sind Kunst und Sport. Außerdem fährt er noch Fahrrad und im Winter Ski.