Fesche Mode aus Franken
Autor: Reinhard Löwisch
Kersbach, Mittwoch, 29. Juli 2015
Karin Haimann und Erwin Heid wollen sich fürs Annafest im Stil der Heimat kleiden - und landen bei einer Egloffsteiner Schneiderin.
Erwin Held ist ein Mann des 21. Jahrhunderts. Seine Malerwerkstatt in Kersbach wird derzeit mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet und durch eine Solartankstelle ergänzt. Er lebt gern hier und fühlt sich seiner Heimat sehr verbunden.
Aus diesem Grund hat er nach einer modischen Alternative zur allgegenwärtigen Oktoberfestmode gesucht. Fündig ist er bei der Egloffsteiner Schneidermeisterin Rosalie Postatny geworden, die sich seit einiger Zeit der erneuerten fränkischen Männertracht angenommen hat.
Roter Tuchstoff
Nach einer umfangreichen Beratung entschied sich Held für eine grüne Samtweste, wie sie früher neben der ebenfalls gebräuchlichen Weste aus rotem Tuchstoff in der gesamten Fränkischen Schweiz üblich gewesen ist.
Im 19.
Beide freuen sich schon richtig auf das Annafest, um dort ihre fränkischen Trachten ausführen zu können. "Wir sind schon gespannt, wie das bei unseren Freunden und Geschäftskollegen ankommt" , sagt Karin Haimann.
Positive Reaktionen
Erste Reaktionen beim Kellertreff der Kreishandwerkerschaft hat es inzwischen schon gegeben. Die beiden freuten sich darüber, wie schnell von den meisten Anwesenden erkannt worden ist, dass "des wos von da ist".
Die allgegenwärtigen Dirndl und Krachledernen erwecken den Eindruck, als unterschätze der Franke das eigene Kulturgut. Um dem oberbayerischen Dirndl-Image etwas entgegen zu setzen, wollen die beiden deshalb ganz selbstbewusst in ihren neuen Trachten auf das Münchener Oktoberfest ím September gehen.
Bis dahin soll der Männerweste noch die passende langärmelige Jacke für die kühlere Jahreszeit folgen. Auch dafür gibt es schöne regionaltypische Schnitte und Materialien.