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"Faulenzer" liegt den Eggolsheimern am Herzen


Autor: Sylvia Hubele

Eggolsheim, Sonntag, 25. Januar 2015

Ein Bürgerfrühstück eröffnete den Prozess für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) in Eggolsheim. Die drei Themen, welche die Bürger am meisten bewegen, stehen bereits fest.
Viele interessierte Eggolsheimer waren in die Eggerbachhalle zum Bürgerfrühstück gekommen. Foto: Sylvia Hubele


Den Menschen in Eggolsheim ist die Gestaltung der Ortsmitte wichtig: Sie wollen, dass der Bach schön dahinfließt, die Verkehrsführung bleibt, wie sie ist, und dass die Jugend ihren "Faulenzer" behält. Das war das Fazit, das vom Stadtplanungsbüro Meyer-Schwab-Heckelsmüller nach dem ersten Bürgerfrühstück am Samstag in der Eggerbachhalle gezogen wurde.

Das Bürgerfrühstück bildete die Auftaktveranstaltung für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK). Da der Marktgemeinderat im vergangenen Jahr beschlossen hatte, dass auch in Eggolsheim eine Städtebauförderung sinnvoll sei, wurde dafür das bereits erwähnte Planungsbüro ausgewählt.

Dieses wird gemeinsam mit den Bürgern aus Eggolsheim ein Konzept erarbeiten: "Heute findet der Einstieg in die gemeinsame Kommunikation statt, es werden noch keine Maßnahmen vorgestellt", erläuterte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB/OEB/AS) das Vorgehen.

Alle sollen mitmachen

In diesem Konzept solle aber nicht nur der eigentliche Ortskern von Eggolsheim, sondern auch die gesamte Ortschaft in den Fokus rücken: Die Menschen, die hier leben, sollen ihre Gemeinde entwickeln und ihre Ideen und Wünsche in diesen Prozess mit einbringen. Wie bei den Maßnahmen zur Dorferneuerung in den umliegenden Gemeindeteilen von Eggolsheim sollen sich auch hier die Bürger in Arbeitskreisen zusammenfinden, ihre Ideen und Vorschläge vorstellen, darüber diskutieren, bis die Städteplaner daraus ausführbare Pläne entwickeln.

"Ein ISEK ist erst einmal eine Bestandsaufnahme", erklärte Werner Heckelsmüller vom damit beauftragten Stadtplanungsbüro. Gemeinsam mit dem Vitalitätscheck, dem sich Eggolsheim unterziehen möchte, werden in diesem Konzept zunächst die Themen gebündelt, die den Bürgern wichtig sind. Erst in einem zweiten Schritt wird daraus eine Hilfe für zukünftige Planungen. Ein ISEK ist also nichts weiter, als eine Entscheidungsgrundlage und soll ergebnisoffen sein.

An einer Wand der Eggerbachhalle konnten sich die Interessierten in einer kleinen Ausstellung über die Projekte informieren, die bereits anderswo mit Hilfe der Städtebauförderung umgesetzt worden sind.

Was soll verändert werden?

Auf dem Innenblatt der Einladung zum Bürgerfrühstück war genügend Platz vorgesehen, damit jeder der Anwesenden seine Ideen notieren konnte. Diejenigen, die gemeinsam um einen Tisch herumsaßen, diskutierten eifrig darüber, was sie in ihrem Heimatort gerne verändert hätten - und was so bleiben soll, wie es ist. Die drei Maßnahmen, die von allen an einem Tisch mit der höchsten Priorität bewertet wurden, kamen noch einmal extra auf einen Zettel. Dabei zeigte sich, dass sich die meisten Menschen wünschen, dass die Ortsmitte von Eggolsheim entlang des Bachlaufes schöner gestaltet werden solle, so dass dieser wieder belebter werden könnte.

Mehrfach gab es auch Stimmen für den Erhalt, die Instandsetzung und vor allem die Nichtveräußerung des Jugendtreffs "Faulenzer". Zum Hintergrund: Im Flyer der Gemeinde Eggolsheim, der auch auf der Homepage zugänglich ist, wird bereits für dieses Jahr eine Planungswerkstatt oder ein Wettbewerb zu einem Sparkassen-Neubau angekündigt, der im kommenden Jahr entstehen soll. Errichtet werden soll er an der Stelle, an der jetzt noch das um 1870 gebaute Gebäude steht, in dem der "Faulenzer" seine Heimat hat.

Nächstes Treffen in einem Monat

Am Freitag, 27. Februar, wird es ein neues Treffen der Bürger mit dem Stadtplanungsbüro geben, auf dem sich die Mitglieder der einzelnen Arbeitsgruppen finden sollen.

Auf der Homepage der Marktgemeinde Eggolsheim können ab Mitte kommender Woche die Ausführungen der Stadtplaner nachgelesen werden. Dort ist in einer Übersicht auch zusammengefasst, wie der Prozess in seinen einzelnen Schritten über das Jahr hinweg ablaufen soll.