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Familiengeschichte: Der erste Renker kam vor 400 Jahren aus Möhrendorf nach Hausen


Autor: Mathias Erlwein

Hausen, Donnerstag, 22. November 2018

Der ehemalige Bürgermeister Franz Renker hatte zu einer Familienfeier "400 Jahre Renker in Hausen" eingeladen. Der Heimatpfleger wusste die Details.
Heimatpfleger Gerhard Batz bei seinen Ausführungen über die Familiengeschichte der Renkers; links der Organisator Franz Renker, rechts Clemens Renker aus Pautzfeld. Foto: Mathias Erlwein


Auf 400 Jahre Familiengeschichte in Hausen kann die Familie Renker zurückblicken. Für den ehemaligen Bürgermeister Franz Renker, einen prominenten Nachkommen der Familiendynastie, ein Anlass zum Feiern und gemeinsam mit den Abkömmlingen auf die Familienhistorie zurückzublicken. Auf das Jubiläum aufmerksam wurde er beim Schmökern des vor zwei Jahren veröffentlichten Hausener Namensbuch von Heimatpfleger Gerhard Batz.

Der Familienname Renker hat in Hausen eine lange Tradition. Bereits 1618 lässt sich der Name erstmals im Ort nachweisen, hier taucht der Nachname in einer Liste des Pfarrers auf. "Ungehorsam" war dieser Renker nämlich gewesen, weil er als Protestant die für einen Katholiken verpflichtende Beichte und Kommunion zu Ostern nicht ausgeführt habe. Ab 1640 findet man die ursprünglich aus Möhrendorf stammende Familie dauerhaft auf dem "Korlbauern"- und "Burcherdn"-Hof (Haus-Nr. 56/57).

Aus der Region gekommen

Zur Feier "400 Jahre Renker in Hausen" hatte Franz Renker neben den noch in Hausen lebenden Familienmitgliedern auch Abkömmlinge aus der Region eingeladen, darunter Professor Clemens Renker aus Pautzfeld, Hausarzt Ulrich Renker aus Hirschaid und die Nachkommen des Nürnberger Jugendstilarchitekten Michael Renker aus Nürnberg.

Heimatpfleger Gerhard Batz hielt bei der Familienfeier, zu der auch interessierte Bürger eingeladen waren, einen kleinen Vortrag mit Informationen zur Familiengeschichte der Renkers aus seinem vor ein paar Wochen neu erschienenen und 320 Seiten umfassenden Buch "Häusner Häuser". Das Buch ist zum Preis von 30 Euro bei der Gemeinde Hausen zu erhalten. Die aus Möhrendorf stammenden Renker erwarben kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg den Hausener Doppelhof mit den späteren Hausnummern 56 und 57 (heute Bauerngasse 1 und 8). Das Haupthaus ist sogar auf dem Titelbild des Buches abgebildet.

1776 abgebrannt

Am 15. Mai 1776 brannte der Hof durch die Unachtsamheit einer Magd völlig nieder, so dass der damalige Besitzer Heinrich Renker zum Wiederaufbau hohe Kredite aufnehmen musste. Bis zum Jahre 1816 musste er immer wieder Teile aus dem Hof verkaufen, bis er 1816 auch den Hof selbst abgeben musste und sich die Familie schließlich in Hausen und Umgebung zerstreute. Einige an der Veranstaltung teilnehmenden Familienmitglieder lernten sich bei der Veranstaltung erstmals kennen und konnten feststellen, dass trotz der Schicksalsschläge aus vielen "Renkern" etwas geworden ist. Heute leben Renker nicht nur in Hausen, Pautzfeld und Nürnberg, sondern auch in der Schweiz oder sogar in Amerika.